Startprobleme bei meiner R 80 RT

Technische Fragen rund ums Motorrad
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XXXX

Startprobleme bei meiner R 80 RT

Beitrag von XXXX »

Hallo zusammen,

kann mir vielleicht ein technisch versierter RT-Freund bei einem Problem mit meiner alter RT helfen?

Es handelt sich hierbei um eine R 80RT mit Fallert-Tunuing auf 1000 ccm. Bei diesem Tuning wurden unter anderem auch die Verdichtung erhöht. Das bedeutet, das der Anlasser nur mit äußerster Mühe den Motor ans Laufen bringt. Ich habe den Anlasser bereits beim Boschdienst überholen lassen. Er war jedoch nur leicht verharzt, aber ansonsten in Ordnung.

Im Augenblick habe ich immer ein Batterieerhaltungsgerät, oder wie das auch immer heißt, angeschlossen. Es ist eine Gel-Battrie verbaut. Nur so kann der Anlasser es schaffen, den Motor zu Starten. Springt die alte Dame nicht sofort an, ist die Batterie am Ende und das wars. Eine stärkere Batterie würde nur für ein paar Sekunden länger halten.

Deshalb hier die Frage: Gibt es einen stärkeren Anlasser, oder was habe ich für Alternativen?????????
Thomas der Boxer
Mod im Ruhestand

Beitrag von Thomas der Boxer »

servus Hans Werner,
wie hoch ist denn deine Verdichtung jetzt?
Wieviel Ah hat deine Batterie?
Gruss Thomas
---------------------------
R 100RT / R1200RT LC

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XXXX

Beitrag von XXXX »

Hallo Thomas,

verbaut ist eine BMW Gel Batterie mit 19 AH. Die Verdichtung 10,5 : 1 für den Vebrauch von Super+.

Vieleicht helfen die Angaben ja.
xxx

Beitrag von xxx »

Hallo Hans-Werner,

1. Zustand Anlasser, Bürsten, Wicklungen, Magnetschalter prüfen, reinigen, bei Verschließ, Bauteile erneuern.

2. Kabelverbindungen (Plus/Minus) reinigen, auf Kontaktfläche achten, evntl.
stärkeren Kabelquerschnitt verwenden.

3. Masseverbindung verbessern

4. Anlasserwicklungen im Fachbetrieb ändern lassen, Z.B 6V Anlasser bei 12V Betrieb....

5. Starterbatterie mit höherer Kaltstartleistung verbauen

6. Ladezustand Lima überprüfen,

7. Bordsteckdose zum Laden regelmäßig benutzen

8. Beim Startvorgang vorher alle Verbraucher, Licht, Heizgriffe ausschalten

9. Motoröl mit dünnerer Viskosität (10W-40/5W-409 für die kalten Monate

10. Zündkerzenelektrodenabstand etwas verringern

11: Zündkerzenkabel, Kerzenstecker und Zündspule (Anschlüsse)
überprüfen, reinigen, ggf. erneuern



Eine Gel-Batterie hat in dieer Modellreihe mit serienmäßigem Laderegler nichts zu suchen, eine Gel-Batterie ist keine Starterbatterie. Die Ampere der Kaltstartleistung reichen nicht aus. Der Anlasser funktioniert als sogenannter Kurzschlußmotor, gebe ihm 170 Ampere, er zieht diese, gebe ihm die doppelte Menge, zieht er auch weg...
Nehme eine normale Elektrolyt-Batterie, reinige oder erneuer die Kabelverbindungen und Ruhe sollte sein ... (Nicht auf den Motor bezogen !)

Eine Gel-Batterie ist für eine gleichmäßige Stromentnahme über einen konstanten Zeitrahmen konstruiert, eine Starterbatterie nur für den Moment des Startens, stellt also sehr viel Strom in sehr kurzer Zeit zur Verfügung.

Ich vergleiche dies immer mit einem Eimer Wasser:

Schnell ausgegossen und leer = Starterakku Nass/AGM
Langsam ausgegossen= mehr Zeit=Gelakku

Gruß
Frank
XXXX

Beitrag von XXXX »

Hallo Frank,

deine Aussagen haben was für sich.

Ich habe die Kontaktflächen der Kabel schon bearbeitet, der Anlasser ist lt. Bosch OK. Massekabel ebenso.

Was ich sofort untersuchen werde ist, ob sich die Dame mit einer Blei-Starterbatterie besser in Bewegung setzen lässt. Die Gel-Batterie war bereits in der Maschine, als ich sie gekauft habe. Ich war davon ausgegangen, das Gel die beste Möglichkeit ist. Aber in deiner tollen Erklärung habe selbst ich verstanden, das es nicht so ist.
J.J.

Beitrag von J.J. »

Hallo Hans Werner
Die Firma Fallert ist bei mir um die Ecke,der Werkstattmeister ist mir gut bekannt,
sein Name:Huber Tel.07841/62050
Rufe morgen einfach mal an und frage nach dem Herrn Huber,da wird Dir garantiert geholfen!!!!!!
xxx

Beitrag von xxx »

... ich würde das Problem, unabhängig von Franks Ausführungen, mit einem Reinblei Akku (Hawker) angehen (siehe Angebot bei Wunder....). Der hohe verfügbare Startstrom sollte auch den Anlasser an Deiner Maschine sicher drehen.
Worauf Du allerdings wirklich aufpassen mußt, ist die Kompatibilität zwischen Ladestromregler und Akku. Das scheint aber bei der Umrüstung Deiner Maschine auf die GEL Batterie beachtet worden zu sein. Anderenfalls hätte die Batterie im unangenehmsten Sinn des Wortes bereits "dicke Backen" gemacht.

Grüß Gott
und Glückauf
Fritz
xxx

Beitrag von xxx »

Hallo Fritz,

der Gelakku hätte nicht unbedingt "dicke Backen" gemacht, er wäre einfach nur nie voll geladen wurden. Ein Gel-Akku benötigt leider den Faktor Zeit für die Ladung. Eine AGM nicht, dort könnte der Ladestrom ruhig des doppelten bis dreifachen des Ladestromes, gegenüber eins Gel-Akkus betragen.

Beide Systeme sind durch den serienmäßigen Laderegler auf Entspannungen von 14,5V eingestellt. Bitte nicht Ampere mit Volt verwechseln.

Aus Erfahrung sind deshalb die vielfach angeboten "schwachbrüstigen" Akku-Frischhaltegeräte nicht in der Lage einen AGM Akku korrekt zu laden. Dessen Zyklenfähigkeit und Belastbarkeit nimmt durch deren Verwendung ständig ab.

Eine Hawker gibt es in zwei unterschiedlichen Fertigungsvarianten, diese Akkus wäre mir für den geforderten Zweck einfach zu teuer. Wundermichel weist expliziet auf ein spezielles Ladegerät der Firma CTEK hin. Vom Akkuhersteller sind CTEK Ladegeräde aber durch Abweichungen in der Normierungseinhaltung IUOU Kennlinie nicht empfohlen, bzw. freigegeben.

Dies habe ich im Kontakt mit EXIDE erfahren, auch mit Fritec.

Und was mich wundert, auch wenn die Verdichtung eines Fallert getunten Motors sich erhöht, damals sind die 2Ventiler auch problemlos mit den herkömmlichen Akkus angesprungen..., deshalb vermute ich den Fehler in der Umgebung der Stromversorgung.

Bevor ich mich in größere Ausgaben bewegen müßte, würde ich erst die restlichen Fehlerquelles abtasten. Dies ist ja nur eine Ferndagnose, ich kenne das betreffende Motorrad vom IST-Zustand und die Umgebungsfaktoren schließlich auch nicht.

Gruß
Frank

Was ich auf jeden Fall machen würde, das Motorrad starten, mich zu einer KFZ Werkstatt begeben und den eingebauten Akku einem Belastungstest unter Last am Tester (z.B. Handgerät) unterziehen. Eine einfache Möglichkeit besteht darin, den Ruhestrom mit einem handelsüblichen Voltmeter zu notieren. Die Zündung einschalten, den Spannungsabfall beobachten und dabei den Motor starten. Fällt beim Startvorgang die Spannung unter 10Volt, ist der Akkuzustand einfach zu schlapp (Schrott), bzw. unzureichend geladen. Das wäre mit einfachsten Hausmitteln in der Garage zu testen.

Ruhestrom, ist die Akkuspannung nach einem vollständigen Ladezyklus, der Akku muß 12h ruhen, es liegt i.d. R. eine Ruhespannung von 12,9V-12,95V an. Frisch nach dem Ladevorgang können auch Werte bis über14V gemessen werden.

Gruß
Frank


Mist, wieder viel zu viel Text, Entschuldigung. Das Essen wartet....
Thomas der Boxer
Mod im Ruhestand

Beitrag von Thomas der Boxer »

servus Hans Werner,
bist du sicher das in dein Motorrad eine 19 Ah Batterie gehört?
Ich hab in meiner R 100 eine 30 Ah drin.
Gruss Thomas
---------------------------
R 100RT / R1200RT LC

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xxx

Beitrag von xxx »

Zimzausel hat geschrieben: der Gelakku hätte nicht unbedingt "dicke Backen" gemacht, er wäre einfach nur nie voll geladen wurden.
...
Bevor ich mich in größere Ausgaben bewegen müßte, würde ich erst die restlichen Fehlerquelles abtasten. Dies ist ja nur eine Ferndagnose, ich kenne das betreffende Motorrad vom IST-Zustand und die Umgebungsfaktoren schließlich auch nicht.
@All
Ich habe mir vor zwei Jahren im Cruiser gleich 2 (zwei) Gelbatterien mit einem defekten Ladespannungsregler (auch Lichtmaschinenregler genannt) regelrecht "aufgeblasen". Da ist schon erhebliche Vorsicht geboten. Die Batterien werden dabei extrem heiß ! Wenn aber der "Regler" eine Spannung liefert, die von der Batterie vertragen wird (was ich hier annehme), sollte eigentlich auch die Hawker in dem Moto arbeiten. Letztlich sind die Reinbleiakkus ja auch "nur" Gelbatterien.


Ich stimme Dir aber zu, das es sinnvoller ist, herauszufinden, warum sich der Anlasser so schwer drehen läßt und/oder ob die vorhandene Batterie noch in Ordnung ist.

Grüß Gott
und Glückauf
Fritz
Fole
Kick-Tipp Sieger 2020

Beitrag von Fole »

Thomas der Boxer hat geschrieben:servus Hans Werner,
bist du sicher das in dein Motorrad eine 19 Ah Batterie gehört?
Ich hab in meiner R 100 eine 30 Ah drin.
Bei meiner R80ST ist eine 16Ah drin.
Mein Büchlein sagt: R80RT und alle 1000er 28Ah.
Gruß aus dem schönen Kraichgau.
Leo

Das Leben besteht aus vielen Höhen und Tiefen - man darf nur nicht im Tief steckenbleiben.
• :bike1: :bike1: :bike1: :bike1: •
xxx

Beitrag von xxx »

Wenn ich so richtig überlege hatte ich in meiner R65/R80 eine 28 AH Batterie (Akku), heftig groß und schwer. War bereits ein Monolever Fahrwerk (Einarmschwinge)

Gruß
Frank

Dann hätten wir´s ja !!
XXXX

Beitrag von XXXX »

Hallo nochmal,

Danke für eure Antworten.

Bin erst nochmal ins Winterlager der RT und habe mir die Batterie nochmal angeschaut. Es ist eine "BMW Gel mit 19 AH". Ich vermute mal, das die Batterie das Problem ist. Werde morgen den Test mit einer herkömmlichen PKW Batterie machen und berichten.
Thomas der Boxer
Mod im Ruhestand

Beitrag von Thomas der Boxer »

Servus H-W
ich hab in meiner R 100 auch eine Verdichtung von 10,5 zu 1.
Dazu noch eine Schefferwelle und Doppelzündung und keine Probleme beim Starten.
Hab aber ein 29 Ah Batterie drin.
Gruss Thomas
---------------------------
R 100RT / R1200RT LC

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Manni

Beitrag von Manni »

Hallo Hans Werner,
habe ja auch noch eine R80RT im Fuhrpark. Mit der originalen 19 AH hatte ich auch immer Startprobleme. Springt halt nach längerer Standzeit schlecht an.
Wenn du die Werkzeugbox rausnimmst paßt eine 28 bis 30 AH Bleibatterie rein
und Ruh ist. Ist auch von BMW als Alternative so vorgesehen.

Gutes Anspringen
wünscht Manfred
vom Bostalsee.
andy9318

Beitrag von andy9318 »

Hallo Hans Werner,

ich hatte bei meiner R65, die auf 850cm3 umgebaut war die gleichen Probleme. Bei mir lag das schlechte Kaltstartverhalten an den in den 70ern verbauten Bing Sparvergaserversionen mit den flachen Deckeln. Das hatte überhaupt nichts mit der Elektrik zu tun! Neben einigen Unzulänglichkeiten (führt hier zu weit) hatten die alten Vergaser auch eine Benzindüse in der Schwimmerkammer, die früher verstemmt war, bei Deiner Maschine aber dringend mal nachgesehen werden sollten: Ausbauen und durchpusten, dann sollte es besser klappen. Bevor ich das kapiert hatte, habe ich mir vor dem Vergasertausch mit einer Hawker PC 680 geholfen, die einfach die Power hat, den Motor durchzudrehen bis er irgendwie anspringt. Mit der Batterie klappt das auch bei noch so bescheidenen Vergasern. Anmerkung am Rande: Habe mir bei ebay die Vergaser einer R 80 RT aus den 80ern besorgt, damit kriegte ich sie dann sogar mit dem Kickstarter an!!
Viel Erfolg.

Gruß Andreas
xxx

Beitrag von xxx »

bei meinen alten schmuckstücken
strebe ich auch immer ´ne 30Ah batterie an
25 ist minimum
XXXX

Beitrag von XXXX »

Hallo zusammen,

als letzte Amtshandlung für dieses Jahr habe ich heute eine neue Batterie verbaut. Es ist ein 25 AH BMW-Batterie. Diese habe ich gegen die 5 Jahre alte 19 AH GEL Batterie getauscht. Dann habe ich das Schätzchen aus dem Winterschlaf gerissen und warm laufen lassen. Sie sprang mühelos an, mit ordentlich Power auf dem Anlasser. Ich hätte mir die Arbeit mit dem Starter kneifen können. Aber egal, so weiss ich nun, das dieser ebenfallls OK ist. Das war ein schöner Basteltag und nun kann die neue RT-Saison kommen.
Thomas der Boxer
Mod im Ruhestand

Beitrag von Thomas der Boxer »

Servus Hans Werner,

da war ja mein Tip mit der größeren Batterie gar nicht so schlecht. :wink:
Gruss Thomas
---------------------------
R 100RT / R1200RT LC

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Manni

Beitrag von Manni »

Hallo Hans Werner,

ich hab mir noch einen seperaten Schalter eingebaut um bei Stillstand
die Uhr auszuschalten. Zieht auch Batterie leer!!

Einen Guten Rutsch ins Jahr 2010.

Gruß Manfred vom Bostalsee.
Manni

Beitrag von Manni »

Hallo Hans Werner,

ich hab mir noch einen seperaten Schalter eingebaut um bei Stillstand
die Uhr auszuschalten. Zieht auch Batterie leer!!

Einen Guten Rutsch ins Jahr 2010.

Gruß Manfred vom Bostalsee.
Mane

Beitrag von Mane »

Bei meinen alten Boxern klemme ich das Massekabel am Getriebe (Getriebeentlüftungsschraube) immer ab.
Damit nicht immer die ganze Schraube entfernt werden muss, zwickt man die Befestigungslasche wie auf dem Bild zu sehen von unten mit dem Seidenscheider aus, so genügt es an der Schraube nur eine viertel Umdrehung zu machen um das Massekabel nach oben zu entfernen.
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