2008 - 20 Jahre ABS an BMW Motorrädern, Grund zum Feiern ?

Technische Fragen rund ums Motorrad
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BeeMWe

2008 - 20 Jahre ABS an BMW Motorrädern, Grund zum Feiern ?

Beitrag von BeeMWe »

Hallo RT-Freunde und-oder-auch BMW Motorrad-Fans,

keiner dachte daran, da könnte man fast eine Pulle Sekt aufmachen (wäre man nicht so political-correct), das ABS im Motorradbau gibt's nun schon seit 20 Jahren.

1988 kam es bei der BMW K100 auf den Markt.

Ich selbst fuhr mal auf einer 1988er K100 Basic/II mit diesem Ur-ABS.

..... whow, wenn das in den Regelbereich kam war das fast wie Rodeo auf so neu Elektro-Rodeo-Bullen, aber immerhin, es waren selbst mit dieser 80er-Jahre Bremsanlage erstaunliche Bremswege möglich.


Aber warum komme ich auf dieses Thema:

In einer technischen Diskussion unter RT-Fahrern, war ich Anfang Oktober beinahe geschockt, als einer der (für mich bis dato ein alter Hase, technisch versiert) Fahrer behauptete, der Bremsweg ohne ABS wäre immer der kürzere und er halte von diesen neuen Erfindungen nichts.

Da ich mich mit dem Thema seinerzeit beruflich auch seit längerem beschäftigte war ich sichtlich bewegt. Natürlich gab es aus heutiger Sicht oder rückblickend - Anfangsprobleme - aber in Summe, oder abschließend finde ich es eine segensreiche Erfindung, bzw. sehr sinnvolles Zubehör, gar nicht mehr wegzudenken.

Seit 1980 fahre ich Fahrzeuge mit ABS, seit 1998 auch beim Motorrad und kann nur Vorteile sehen.

hier noch einmal ein link:

http://de.wikipedia.org/wiki/Antiblockiersystem

http://www.motorradfreunde-landsberg.de ... remsen.pdf
wolfi52

Beitrag von wolfi52 »

n einer technischen Diskussion unter RT-Fahrern, war ich Anfang Oktober beinahe geschockt, als einer der (für mich bis dato ein alter Hase, technisch versiert) Fahrer behauptete, der Bremsweg ohne ABS wäre immer der kürzere und er halte von diesen neuen Erfindungen nichts.
Hallo Gerald,
in gewisser Weise hat der "alte Hase" recht! Auf trockener, gerader Fahrbahn in der Ebene steht ein Fahrzeug ohne ABS, Voraussetung optimal gebremst früher. Also kürzerer Bremsweg. Natürlich nur im Vergleich mit einem gleichartigen Fahrzeug (zB. einmal K100 mit, einmal ohne ABS). Siehe auch Deine Links.

Von diesen "neuen Erfindungen" nichts zu halten ist m.E. begrenzt intelligent. Wo hat man im richtigen Leben schon immer Super-Bedingungen und bremst dabei auch noch optimal?? Beim Zweirad kann man durch das, nenne es mal segensreiche ABS, auf nahezu jedem Untergrund voll in die "Tastatur" ohne dass man das Mopped hinterher wieder aufheben muß. Für den Normalfahrer ist das ein absoluter Sicherheitsgewinn.
Beim Auto kommt die erhaltene Lenkbarkeit trotz Vollbremsung noch hinzu.

Fazit: Trinke mit Dir auf 20 Jahre ABS!
:up: :lol:
wolfi52

Beitrag von wolfi52 »

Seit 1980 fahre ich Fahrzeuge mit ABS, seit 1998 auch beim Motorrad und kann nur Vorteile sehen.
Noch ein Nachbrenner: Nur Vorteile stimmt m.E. nicht ganz. Man denke mal an die Fraktion der GS-Fahrer, die auch mal wirklich ins Gelände fährt. Wer hier verpennt sein ABS zu deaktivieren, dem kann ganz schnell mal der kalte Fußschweiß auf der Stirn stehen. :mrgreen:
xxx

Re: 2008 - 20 Jahre ABS an BMW Motorrädern, Grund zum Feie

Beitrag von xxx »

BeeMWe hat geschrieben: ... war ich Anfang Oktober beinahe geschockt, als einer der (für mich bis dato ein alter Hase, technisch versiert) Fahrer behauptete, der Bremsweg ohne ABS wäre immer der kürzere ...
Gerald,

ich halte das, gelinde gesagt, für wenig durchdacht und heftigst geprotzt.

Ein Instruktur das ADAC hat mir bei einem Sicherheitstraining folgendes erklärt. Sowohl bei Autos als auch bei Motorrädern schafft es ein modernes ABS, so etwa 98,5 % der maximalen Bremsleistung technisch umzusetzen. Ich möchte denjenigen von uns "Normalfahrern" sehen, der das von sich und seinem Bremsfuß oder seiner Bremshand sagen darf.
Bei den Übertragungen der Formel 1 oder der DTM kannst Du mit schöner Regelmäßigkeit an den blauen Rauchfahnen an den Reifen ablesen, dass die wirklich bremssensiblen Spitzenkräfte im Motorsport gelegentlich "überoptimal" zuschlagen, bzw. durchtreten.

Ich habe mich unter anderem wegen des ABS für meine RT entschieden, weil ich vorher auf dem dicken Cruiser bei unterschiedlichen Wetterlagen gelegentlich heftig mit der Bremse und mir selbst "gekämpft" habe. Heute freue ich mich, daß mir die Technik hilft..

PROST !

Grüß Gott
und Glückauf
Fritz
XXX

Beitrag von XXX »

Hallo Fritz!
Hallo Rtler!

Ja das alte erste ABS. Daran kann ich mich auch noch sehr gut erinnern. Selber hatte ich, weiß garnicht mehr genau in welchem Jahr ca. 1993, für ca. ein Jahr eine gebrauchte K100. Ich hatte sie mir damals gekauft, nachdem ich mich mit einer Suzuki nach einer Notbremsung lang gemacht hatte. Gottseidank ging der Sturz ziemlich glimpflich ab, dabei nur meinen linken Arm gebrochen.
Im Systemaufbau unterschied sich dieses Motorrad-ABS deutlich von den gebräuchlichen PKW-Systemen. Diese verwenden getaktete Hydraulikventile zur Modulation des Bremsdrucks; ein Prinzip, das nicht ganz rückwirkungsfrei ist. Bei den damaligen Ventilsystemen traten während einer ABS-Regelung Druckpulsationen auf, die deutlich im Bremshebel spürbar waren. Für den Motorradeinsatz und die gewünschte breite Akzeptanz der neuen Technologie wurden derartige Rückwirkungen als unakzeptabel eingestuft; schon bei der Einführung von ABS beim PKW hatten die Bewegungen des Bremspedals und die ungewohnten Geräusche während der Regelung anfangs die Kunden irritiert. Deshalb entwickelte BMW Motorrad zusammen mit der damaligen Firma FAG Kugelfischer ein so genanntes Plunger-System, das völlig rückwirkungsfrei arbeitete. Im Regelungsbereich steuert hier ein Regelkolben (Plunger) das Bremsflüssigkeitsvolumen und damit den Druck für die Bremse. Der Bremshebel (Hand- oder Fußbremshebel) wird während der Regelung über ein mechanisches Kugelventil hydraulisch entkoppelt, so dass keinerlei Druckpulsationen im Hebel spürbar sind.
Natürlich kann man das damalige ABS bezogen auf das pulsieren nicht mit den heutigen Vergleichen. Noch gut kann ich mich an die gelbe ABS-Warnanzeige erinnern, die halt oft warnte.
Nachtrag: Die ABS-Anlage wog damals ca. 11kg

Grüße franjo
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Heinrich

Beitrag von Heinrich »

Hallo,
die Frage lautet: "...ein Grund zum Feiern?"
Antwort: Ja!
Alle Daten sprechen für ABS, ein paar extrem seltene Sonderfälle ändern nichts an der grundsätzlich segensreichen Wirkung. Es gibt immer Ausnahmen, z.B. wird es auch jemanden geben, der durch einen AirBag im Auto zu Schaden kam. Man muss einfach die Fallzahlen von Nutzen und Schaden vergleichen (da reicht auch eine Schätzung).
Ich bin froh an meinem ABS und hoffe, es nur selten regelnd zu erleben.
Heinrich
BravoZulu

Beitrag von BravoZulu »

...na klar. Wir feiern alles. :D
:R1200RT_-_granitgrau:
HansQ

Beitrag von HansQ »

einen guten Artikel zu ABS gibt es hier:

http://www.winni-scheibe.com/ta_praxis/stst.htm

scrollen bis ABS/Story
RTMarkus

Beitrag von RTMarkus »

Hallo,

Ich kaufe mir kein Moped mehr ohne ABS .
Ein weiterer Meilenstein in der ABS Geschichte ist die Tatsache das Honda seine
600+ 1000er Fireblades in 2009 mit ABS anbietet :

http://www.bikersjournal.de/news/herste ... t-abs.html

www.motosport.ch/artikel_7131.html
BeeMWe

Beitrag von BeeMWe »

Hans1949 hat geschrieben:einen guten Artikel zu ABS gibt es hier:

http://www.winni-scheibe.com/ta_praxis/stst.htm

scrollen bis ABS/Story

..... den kannte ich noch nicht, sehr gut !

Bild
xxxx

Beitrag von xxxx »

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Zuletzt geändert von xxxx am 02.07.2010, 22:44, insgesamt 1-mal geändert.
oliho

Beitrag von oliho »

Hallo,

für mich auf jeden Fall ein Grund zu feiern. Ich habe das ABS zwar jetzt erst ein halbes Jahr und habe es bisher noch nicht zum Einsatz gebracht. Aber alleine wenn ich überlege, wie ich bei Regen oder sonstigen Widrigkeiten wie nassem Laub, Rollsplitz, etc. mit meiner alten KaWa die Schweißperlen auf der Stirn habe, wenn es im Ernstfall aufs flott ankern ankommt, bin ich jedes Mal wieder dankbar für diese technische Errungenschaft.

Ich habe bei meiner Frau auch schon erlebt, wie es ohne ABS ist, wenn man bei schönstem Wetter und vielleicht 30 km/h in der Kolonne vor sich hinträumt. Meine Bremslichter zu spät gesehen und dann ist sie hinter mir schon aufgeschlagen. Schlicht im Schreckmoment zugepackt, blockiert und schon dagelegen. Das ABS hätte sich da schon wieder bezahlt gemacht.

Ich habe jetzt schon eine viertel Million Zweirad-Kilometer drauf, aber auch heute traue ich mir nicht zu, auf Anhieb und unvorbereitet auch nur annhähenrd auf die angesprochenen 98,5 % der technisch maximal möglichen Bremsleistung zu kommen. Nicht mal auf optimalem Untergrund.

Tschau,
Oli
oRTwin

Beitrag von oRTwin »

Hi Oli,
oliho hat geschrieben:...Ich habe jetzt schon eine viertel Million Zweirad-Kilometer drauf, aber auch heute traue ich mir nicht zu, auf Anhieb und unvorbereitet auch nur annhähenrd auf die angesprochenen 98,5 % der technisch maximal möglichen Bremsleistung zu kommen. Nicht mal auf optimalem Untergrund.....
genau das !
mit vielen Übungen auf der gleichen Strecke, ist es auch ohne ABS möglich, die Bremswege mit ABS zu erreichen.
ABER
im Strassenverkehr hast Du die Ãœbungsbremsungen auf der gleichen Strecke nicht.
und schon daher ist ABS - egal ob man 20 oder schon 200.000 km "auf dem Buckel" hat - sinnvoll !
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