Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Technische Fragen rund ums Motorrad
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PeJo

Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Beitrag von PeJo »

Wie ist das eigentlich: kann man vorne und hinten gleichzeitig verschiedene Reifentypen fahren? Ist das erlaubt? Ist das sinnvoll?

Bei mir sind Vorder- und Hinterreifen sehr verschieden abgefahren und ich möchte nicht einen erst halb abgefahrenen Hinterreifen wegwerfen nur um gleichzeitig zwei neue aufzuziehen. Insofern würde ich lieber nur einen Vorderreifen aufziehen und dabei aber jetzt auf einen neuen Typ wechseln, da der alte Typ (Z8) mir nicht mehr gefällt und in den letzten Exemplaren nicht mehr so gut war, wie früher. Wie seht ihr das?
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In Grip we trust ! Wünsche allzeit ausreichend Grip für die untere und Grips für die obere Hälfte deiner RT...
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beno

Re: Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Beitrag von beno »

Erlaubt ist es eigentlich nicht, verschiedene Hersteller auf keinen Fall. Bei mir sind aber meist vorne und hinten plus minus 500 km
Luzifer

Re: Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Beitrag von Luzifer »

Soweit ich weiß darf man nur einige verschiedene Bridgestone Typen kombinieren. Das ist auf den Reifenfreigaben angegeben, welche das sind. Alle anderen darf man so nicht kombinieren. Wenn man in eine Kontrolle kommt könnte das problematisch werden. Allerdings hatte ich in 128000 km erst 2 Kontrollen 😉
Tourenfahrer 65

Re: Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Beitrag von Tourenfahrer 65 »

beno hat geschrieben: ↑08.07.2022, 16:36 Erlaubt ist es eigentlich nicht, verschiedene Hersteller auf keinen Fall. Bei mir sind aber meist vorne und hinten plus minus 500 km
Luzifer hat geschrieben: ↑08.07.2022, 16:52 ... wenn man in eine Kontrolle kommt könnte das problematisch werden ...
Das ist so nicht korrekt!
Beim Motorrad ist Mischbereifung (verschiedene Hersteller, unterschiedliche Typen einer Marke etc.) grundsätzlich erlaubt.

Grundsätzlich bedeutet, dass es solange erlaubt ist, wie der Motorradhersteller keinen bestimmten Reifen/Reifentyp/Hersteller gemäß
den Fahrzeugpapieren vorschreibt. Früher war das die Regel. Heute nicht mehr.
Somit muss lediglich die eingetragene Größe, Geschwindigkeits- oder auch Gewichtsindex beachtet werden.
In der EU-Konformitätsbescheinigung meiner R1250RT MÜ sind jedenfalls keine Hersteller oder bestimmte Reifenhersteller oder gar
Typen vorgeschrieben.

Ob es sinnvoll erscheint, Mischbereifung zu fahren kann man sicherlich hinterfragen. Aber nicht sinnvoll heißt nicht, dass es verboten ist.

Grüße und ein schönes Wochenende
Ralf
beno

Re: Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Beitrag von beno »

Also verschieden Hersteller beim Motorrad erlaubt? da habe ich Zweifel.
Tourenfahrer 65

Re: Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Beitrag von Tourenfahrer 65 »

beno hat geschrieben: ↑08.07.2022, 17:22 Also verschieden Hersteller beim Motorrad erlaubt? da habe ich Zweifel.
Das mag durchaus sein. Wenn du mir deine Zweifel mit einem Gesetz/Vorschrift belegen kannst, wäre mir durchaus geholfen.
Bedanke ich mich bereits im voraus dafür :up:

Gruß Ralf
beno

Re: Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Beitrag von beno »

Ich habe bei meiner K1200GT keine Reifenbindung gehabt, unterschiedliche Hersteller hat der TÜV nicht akzeptiert. Abgesehen davon beim Motorrad unterschiedliche Reifenhersteller halte ich für gefährlich.
Ivocel

Re: Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Beitrag von Ivocel »

Rechtlich gesehen, wenn keine Reifenbindung in den Papieren steht, ist es erlaubt.

Sinnvoll ist es nicht, aber das hat ja nichts mit einer Kontrolle oder Strafe zu tun :)
Also alles, was @tourenfahrer geschrieben hat, stimmt so :)
:R1200RT_-_granitgrau: R1250 RT MÜ 2021 Elegance in Twilight Purple :R1200RT_-_granitgrau:
Tourenfahrer 65

Re: Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Beitrag von Tourenfahrer 65 »

beno hat geschrieben: ↑08.07.2022, 17:41 ... abgesehen davon beim Motorrad unterschiedliche Reifenhersteller halte ich für gefährlich ...
Nichts anderes habe ich mit meiner Äußerung

- "ob es sinnvoll erscheint, Mischbereifung zu fahren kann man
sicherlich hinterfragen. Aber nicht sinnvoll heißt nicht, dass es verboten ist" -


gemeint.

Gruß Ralf :hallo: :hallo: :hallo:
PeJo

Re: Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Beitrag von PeJo »

Hmmm... bei mir im Kfz Schein steht unter 22: "Reifenfabrikat gemäß Betriebserlaubnis beachten."
Ist das jetzt eine Reifenbindung? Und wenn ja, welche ? Oder meint das, dass der Reifen grundsätzlich für mein Moped zugelassen sein muss (was ja klaaar ist...).

Meine parallele Recherche ergab, dass die Gemeinde und das Internet sich bezüglich der Mischung von Typen recht uneinig ist...
Diverse Websiten sagen - wie hier Tourenfahrer 65 - es ist grundsätzlich erlaubt. Andere User berichten, dass TÜV Prüfer es nicht akzeptieren. Und ich werde sicher mit dem Prüfer keine Diskussion anfangen...

Ich werde wohl sicherheitshalber in den sauren Apfel beissen und 2 neue aufziehen. Dann wird leider ein erst halb abgefahrereer Reifen entsorgt, ärgerlich, aber ich will vom Z8 weg, der ist mir in letzter Zeit zu schlecht. Habe tatsächlich das Gefühl, das der früher mal besser war... Ich werde auf Pirelli Angel GT II umsteigen.
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Thobi

Re: Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Beitrag von Thobi »

Hallo,

habe seit ca. 2 Wochen vo. u. hi. neue ( Pireilli Angel GT 2) Reifen. Laut dem Reifenhändler ist es mittlerweile erlaubt unterschiedliche Reifenhersteller zu fahren! Ob es ratsam ist, ist eine andere Frage.
War mal anders.

Gruß Thobi
Wenn sich zwei Frauen unterhalten, dann sitzt der Teufel in der Ecke und lernt dazu! :D
Tourenfahrer 65

Re: Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Beitrag von Tourenfahrer 65 »

PeJo hat geschrieben: ↑08.07.2022, 18:01 Hmmm... bei mir im Kfz Schein steht unter 22: "Reifenfabrikat gemäß Betriebserlaubnis beachten."
Ist das jetzt eine Reifenbindung? Und wenn ja, welche ? Oder meint das, dass der Reifen grundsätzlich für mein Moped zugelassen sein muss (was ja klaaar ist...).

Meine parallele Recherche ergab, dass die Gemeinde und das Internet sich bezüglich der Mischung von Typen recht uneinig ist...
Diverse Websiten sagen - wie hier Tourenfahrer 65 - es ist grundsätzlich erlaubt. Andere User berichten, dass TÜV Prüfer es nicht akzeptieren. Und ich werde sicher mit dem Prüfer keine Diskussion anfangen...

Ich werde wohl sicherheitshalber in den sauren Apfel beissen und 2 neue aufziehen. Dann wird leider ein erst halb abgefahrereer Reifen entsorgt, ärgerlich, aber ich will vom Z8 weg, der ist mir in letzter Zeit zu schlecht. Habe tatsächlich das Gefühl, das der früher mal besser war... Ich werde auf Pirelli Angel GT II umsteigen.
Hallo Peter,
genauso ist es. Du musst in den sauren Apfel beißen müssen, denn bei deinem Motorrad trifft es zu, dass du Reifenfabrikate/Typen etc. nach Betriebserlaubnis fahren musst.
Soweit ich es erkennen kannst, fährst du noch den luft-/ölgekühlten Boxer (K26/K27-Baureihe) und bei diesem gab es noch die Reifenbindungen. Dann ist die Vorgabe des Motorradherstellers
bindend oder ein Reifenhersteller hat sich für ein Reifenmodell die Freigabe für deinen Motorradtyp geben lassen.
Dann gibt es dazu ein Dokument und du darfst diesen Reifen dann ebenfalls fahren.

Gruß Ralf
Tourenfahrer 65

Re: Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Beitrag von Tourenfahrer 65 »

PeJo hat geschrieben: ↑08.07.2022, 18:01 ... andere User berichten, dass TÜV Prüfer es nicht akzeptieren. Und ich werde sicher mit dem Prüfer keine Diskussion anfangen ...
Dann muss der TÜV-Prüfer dir ja im Umkehraschluss auch die einschlägigen Vorschriften bzw. Gesetze nennen können :wink: :wink: :wink:
Andernfalls würde ich das als Willkür verstehen und mir nicht gefallen lassen.

Gruß Ralf
Henner63

Re: Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Beitrag von Henner63 »

PeJo hat geschrieben: ↑08.07.2022, 15:24Wie seht ihr das?
Hi Peter, ich hatte genau das gleiche Problem mit meinen Angel gt2: Vorderreifen runter und Hinterreifen war noch gut. Hab mir aus der Bucht einen gleichen gebrauchten Vorderreifen für 30€ geholt und den drauf gezogen, jetzt sind beide gleich abgefahren und kommen demnächst runter. Freue mich schon auf zwei ganz neue Reifen ohne ohne Sägezahn. :D :up: :hallo:. Mache das allerdings selbst und hab für Montage etc keine Kosten.
Mtfbwy
Gruß Klaus-Dieter alias Henner63

R1200RT LC, Mod. 2015 :R1200RT_-_granitgrau:
F 800 GT
C1 200
CX 500 C
XL 250 S
Ivocel

Re: Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Beitrag von Ivocel »

PeJo hat geschrieben: ↑08.07.2022, 18:01 Hmmm... bei mir im Kfz Schein steht unter 22: "Reifenfabrikat gemäß Betriebserlaubnis beachten."
Ist das jetzt eine Reifenbindung? Und wenn ja, welche ? Oder meint das, dass der Reifen grundsätzlich für mein Moped zugelassen sein muss (was ja klaaar ist...).
Meiner Meinung nach nicht....
In der BA steht ja auch nicht wirklich, welchen Reifen du fahren musst.

Bei meiner ganz alten Honda CBR600 PC23 standen in den Papieren (Fahrzeugschein) drin, WELCHE Reifen von WELCHEN Hersteller auf die Maschine aufgezogen werden darf. Wurde nach ein paar Jahren immer problematisch, da manche Reifen dann nicht mehr hergestellt wurden und man weitere Papiere mitführen musste.
:R1200RT_-_granitgrau: R1250 RT MÜ 2021 Elegance in Twilight Purple :R1200RT_-_granitgrau:
Tourenfahrer 65

Re: Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Beitrag von Tourenfahrer 65 »

Ivocel hat geschrieben: ↑09.07.2022, 15:04
PeJo hat geschrieben: ↑08.07.2022, 18:01 Hmmm... bei mir im Kfz Schein steht unter 22: "Reifenfabrikat gemäß Betriebserlaubnis beachten."
Ist das jetzt eine Reifenbindung? Und wenn ja, welche ? Oder meint das, dass der Reifen grundsätzlich für mein Moped zugelassen sein muss (was ja klaaar ist...).
Meiner Meinung nach nicht....
In der BA steht ja auch nicht wirklich, welchen Reifen du fahren musst.
Doch, wenn es noch eine luft-/ölgekühlte ist. Die hatten noch die Vorgaben.

Gruß Ralf
PeJo

Re: Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Beitrag von PeJo »

Henner63 hat geschrieben: ↑08.07.2022, 21:09
PeJo hat geschrieben: ↑08.07.2022, 15:24Wie seht ihr das?
Hi Peter, ich hatte genau das gleiche Problem mit meinen Angel gt2: Vorderreifen runter und Hinterreifen war noch gut. Hab mir aus der Bucht einen gleichen gebrauchten Vorderreifen für 30€ geholt und den drauf gezogen, jetzt sind beide gleich abgefahren und kommen demnächst runter. Freue mich schon auf zwei ganz neue Reifen ohne ohne Sägezahn. :D :up: :hallo:. Mache das allerdings selbst und hab für Montage etc keine Kosten.
Super Idee!! Allerdings kann ich nicht selbst aufziehen und auswuchten und dann lohnt sich das ganze schon wieder nicht mehr…
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Schwobmarco

Re: Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Beitrag von Schwobmarco »

Hallo,

bei der 1250er gibt es keine Markenbindung mehr, also ist es erlaubt, daß zwei unterschiedliche Hersteller Vorne und Hinten gefahren werden.
Ich fahre derzeit auch eine Mischbereifung, da mein Vorderreifen aufgrund "Schraube im Reifen" getauscht werden musste, ich aber auf eine andere Marke wechseln wollte.
So fahre ich hinten Metzeler und Vorne Conti. Ich kann keinerlei negative Auswirkungen feststellen. Ich war so auch beim TÃœV und diese Mischbereifung wurde nicht beanstandet. (Er hats aber gesehen!)
Natürlich wird demnächst auch Hinten auf Conti gewechselt.

Geschichte am Rande:

Vor ca. 20 Jahren war ich mit der 1150 GS auf Corsica und habe dort, aufgrund der rauen Straßen, den Hinterreifen bis aufs Gewebe runtergefahren.
Auf der Insel gabs aber nur Michelin (klar ist ja auch Frankreich!!) :P
Also Michelin aufziehen lassen, zum ca. doppelten Preis wie in D. :cry:
Als überzeugter Metzeler Tourance Fahrer habe ich am Vorderrad den Metzeler belassen.
Da auf diesem Motorrad eine Markenbindung eingetragen war, habe ich beim TÜV Termin den Prüfer darauf angesprochen.
Dieser hat dann "beide Augen" zugedrückt und die Plakette erteilt, mit der Aussage :"ich bin selber Motorradfahrer und hätte es auch so gemacht!"

Manchmal muß man halt nur auf die Leute zugehen, dann gibts oft auch eine "Ausnahme" :banana:

Gruß

Marco
Gruß aus dem Stauferland

Marco


Dieser Text wurde zu 100 % aus recycelten Wörtern, Buchstaben und Satzzeichen erstellt. Er ist somit voll digital abbaubar !
Sigi

Re: Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Beitrag von Sigi »

Lieber Peter,

zur allgemeinen Info schau hier: https://www.adac.de/-/media/pdf/motorra ... raeder.pdf

Und hier eine Serviceinformation für meine RT (1200er, Bj. 2008): http://moto.permission.jfnet.de/METZELER/13089_SI_M.pdf
Zuletzt geändert von Sigi am 11.07.2022, 13:47, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße aus Bonn, der Stadt mit Herz
Sigi (der mit einem "g")
zertifizierter Tourguide - vpa Verkehrsfachschule

Der Eifelräuber

18. Eifelstammtisch vom 5. – 7. Juli 2024

http://eifelsuechtig.hpage.de/

http://stadtsoldaten-meckenheim.de/
PeJo

Re: Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Beitrag von PeJo »

Ich denke, das Thema ist geklärt:
Bis Inkl. R1200RT MÜ (also Luftgekühlt, bis Bj. 2013 oder so) gilt Einschränkung durch Betriebserlaubnis, danach nicht mehr.

Ich hab dies Jahr noch viel vor, also mach ich jetzt keine halben Sachen.

Besten Dank für die vielen Auskünfte und Stellungnahmen (und Geschichten) !!
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Luckyman

Re: Verschiedene Reifentypen vorne und hinten?

Beitrag von Luckyman »

PeJo hat geschrieben: ↑11.07.2022, 12:49 Ich denke, das Thema ist geklärt:
Bis Inkl. R1200RT MÜ (also Luftgekühlt, bis Bj. 2013 oder so) gilt Einschränkung durch Betriebserlaubnis, danach nicht mehr.

Ich hab dies Jahr noch viel vor, also mach ich jetzt keine halben Sachen.

Besten Dank für die vielen Auskünfte und Stellungnahmen (und Geschichten) !!
Stimmt leider so nicht ganz, meine R1250RT MÜ (Bj. 2021) hat in in der EU-Übereinstimmungsbescheinigung unter Bemerkungen folgendes stehen:
"Zu 6.18.1.1 Reifenpaar nur von einem Herst. zul."

Also ist der gleiche Hersteller auch bei den neuen Modellen vorgeschrieben.
Grüße aus dem Siegerland
Alexander

R 1250 RT MÜ, Bj. 2021, 2023 bis
R 1100 RT, Bj. 1998, 1998 bis
R 80 RT, Bj. 1986, 1992 bis
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