Ein Knack, Hinteradbremse und 200 km von der Heimat entfernt

Motor, Getriebe, Elektrik, Reifen usw.
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BeeMWe

Ein Knack, Hinteradbremse und 200 km von der Heimat entfernt

Beitrag von BeeMWe »

Hallo RT-Freunde,

vor ca. 1 1/2 Wochen, mal wieder keine Lust zum Schaffen, kleine Tour angesagt, alles stimmte Cheffe nickte und die Sonne lachte bei angenehmen Temperaturen so um die 20°.

Gegen Mittag irgendwo im dünn besiedelten Bereich zwischen Thüringen und Frankenwald die rechte Hand kurz vorm Einschlafen, ich streckte und bewegte die Finger der rechten Hand, nahm ich für ein kurzes Anbremsen vor einer Kurve das sonst nicht bei mir nicht übliche Manöver mal mit der Fußbremse vor.

Ein kurzes Knacken war zu vernehmen und irgendetwas komisch schleifendes war kurz zu hören gewesen.

Im Moment eigentich nichts gravierendes - dachte ich, vielleicht ein kleines Staubkorn oder Steinchen zwischen die Zähne, bzw. Backen geraten.

Da es mich aber weiter beschäftigte, versucht ich auf den nächsten Kilometern ab und zu mal die Fußbremse anzutippen, das Geräusch, eigentlich nicht schlimm wurde zunehmens leiser und war aber durch intensives hineinhören doch noch immer da.

Da ich schon 2 - 3 Pausen gemacht und die letzte erst einige Minuten her war, wollte ich eigentlich nicht schon wieder anhalten, doch nach etwa 3-4 leichten Fuß-Bremstests hielt ich doch seitlich an einer kleinen geteerten Felwegausfahrt an.

Zunächst ein kleine Check am Hinterrad und an der Bremse, zuerst nichts außergewühnliches zu sehen, da ich ja eigentlich öfters nach den Bremsbelägen schaue, schließlich hatt ich 2 Tage vorher ja erst die neuen Reifen aufziehen lassen und der BeeMWeMeister meines Vertrauens, ein Kollege der zuerst 25 Jahre bei BMW als KFZMeister die Motorräderabteilung leitete, sagte noch "vorm Herbst würde ich die hinteren Backen noch wechseln lassen es reicht noch aber ins Frühjahr gehe klieber mit Neuen Klötzen.

Ich bemerkte aber plötzlich das der Felgeninnere so aussah als ob da kein Belag mehr ist. Es waren an der Stelle nicht die besten Bedingungen für eine genauen Check und ich beschloss erst einmal ohne die Fussbremse zu betätigen langsam weiter nach Hause zu eiern, da ich ja kein Bremssystem wie eine 1150er habe geht das ja.

Am anderen Tag besprach ich es kurz mit dem Kollegen im Dienst und er riet mir welche zu ordern was ich auch sofort tat, kommst dann mal vorbei wenn sie sind, das geht dann in etwa 10 Minuten von der Hand.

Gesagt getan, Bestellung raus, dann beginnt eine andre Geschichte: Ein RT-Freund dem ich vor geraumer Zeit mal von der gleichen Firma etwas bestellte rief mich an und fragte ob ich ihm Bremsklötze für eine 1100er geleifert habe die er aber nicht verwenden könne.

Da hatte ich doch weisgott den Lieferanschriftenblock beim Lieferanten vergessen zu löschen und die sehnlichst erwartenten Klötze irrten in Deutschland umher.

Er, ein relativ guter RT-Freund und Superzeitgenosse rief mich sofort an und nach kurzer Aufklärung war er so nett und leitete diese natürlich sofort an mich weiter.

Danke Dir hier nochmals ausdrücklich für deine Unannehlichkeiten.

Natürlich habe ich ihm die entstandenen Kosten + einer kleinen Mädchensteuer für seine schnelle unkomplzierte und schnelle Hilfe ersetzt, es gibt auch genügend andere oder negative Beispiele, möcht ich hier nicht unerwähnt lassen - beim nächsten Treffen wird er wohl nochmal ein Bier trinken dürfen, natürlich auf meine Rechnung, auch wenn er weiterhin mit mir motzt.

Dann am Freitagnachmittag der Schreck beim Ausbau der Klötze, der Belag am inneren Klotz war verschwunden und ein Befestigungsniet hatte sich nach hinten zur Rückseite durchgedrückt.

Desweiteren ist auf Bild 2 zu erkennen das sie sich auch noch schief bzw. ungleicmäßig abgefahren habe, dieses will er jetzt in der Firma anlysieren lassen.

Die nachfolgendenBilder werden es bestimmt verdeutlichen.

Dies hat meine schon sehr eigene Meinung nur weiter verstärkt auf getestete Markenspezifische Produkte zu setzen und keine Nonames-Billigprodukte zu verwenden.

Da ich zu allem Unglück kurz nach dem Bremsdefekt einen leichten Arbeitsunfall erleiden mußte, brauchte ich mich nicht gar zu sehr ärgern die zwei Wochen Bikerpause zu überstehn, der blaue Fleck am rechten Oberschenkel zwang mich zum Gesundhumpeln wie Dr. House in der Fernsehserie, diverse andere Unannehmlichkeiten dieser Zeit sind auch wieder vorrüber.

Die Nachsaison kann starten, Railie wir kommen, ich hatte schon böse Vorahnungen und Bedenken.

Alles wieder im Lot
xxx

Beitrag von xxx »

gelöscht
Zuletzt geändert von xxx am 10.12.2011, 10:53, insgesamt 1-mal geändert.
BeeMWe

Beitrag von BeeMWe »

Hallo Ronaldo,

Gück gehabt, hatte eigentlich nur büschen geschliffen ist noch mal gut gegangen, die Scheibe hat zum Glück nicht gelitten.

Bild
xxxx

Beitrag von xxxx »

---
Zuletzt geändert von xxxx am 02.07.2010, 07:49, insgesamt 1-mal geändert.
oRTwin

Beitrag von oRTwin »

Hi Gerald,

Glückwunsch, dass alles nochmal gut gegangen ist !!
RTBaba

Beitrag von RTBaba »

@Gerald

Uuuuppppssssss, kann man da nur sagen, muß meine hinteren auch dringend raus nehmen. :shock:
BigBike
Administrator

Beitrag von BigBike »

hallo Gerald,

danke für diesen Bericht. :up:
viele RT-Grüße :bay:
Ewald

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Es lebe die Sommerzeit



Gib mir den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann.
Gib mir Geduld zu ertragen, was ich nicht ändern kann.
Gib mir die Weisheit das Eine vom anderen unterscheiden zu können
.


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32.Forentreffen, 31.5. bis 2.6.24, Wendland
BeeMWe

Beitrag von BeeMWe »

Hallo Dirk,

bei deiner 1150er wirst du wohl hinten gesinterte, (bei der 1100er sind diese organisch) draufhaben, ggf- stellt das nicht solche Probleme dar.

Meine vorderen, die natürlich gleich mitkontrolliert wurden sind im Belag und auch sonst noch einwandfrei.

Die Entwicklung ist ja damals weitergegangen und wurde verbessert, wir dikutierten ggf. bei mir die Hinteradbremse komplett aus Sintermaterialien umzustellen und es ggf. demnächst realisieren.
grossix

Beitrag von grossix »

Hallo Gerald,

ich hab meine vorderen Bremsklötze auch auf sinter umgebaut, dazu muß ein kleiner Noppen am Bremssattel abgefeilt werden, der den Einsatz der organischen anstatt der Sinterbeläge sicherstellt.
Da die Bremsscheibe für beide Versionen dieselbe ist, sehe ich aus sicherheitstechnischen Gründen keine Bedenken.
Wie das am Hinterrad aussieht kann ich Dir leider nicht sagen.

Gruß

Grossix
R1100RT / EML GT2001
Sunnyboy

Beitrag von Sunnyboy »

Hallo :BMW_R1150RT_-_silber: Freunde,

Die hinteren Bremsbeläge sind ganz einfach ohne ausbau zu prüfen.In dem Belagträger ist eine Bohrung.Wenn man durch die Felge sieht kann man den Inneren Belag sehen.Sollte man durch die Bohrung die Bremsscheibe sehen können ist es Zeit für einen Belag wechsel.
Olaf

Beitrag von Olaf »

Kein Drama !

Ist halt so, die hineter Bremszange der RR 1100 ist :censored:

Der rechte Belag verschleisst (auch ohne großartig zu bremsen) schneller als der Linke. Nicht ohne Grund ist bei den Original BMW Bremsbelägen der hintere rechte seot ca. 1998 dicker als der Linke....
...warum wohl.

Das mit den Zubehörbelägen ist ein Rechenexempel. Und die Bremsqualität Namenhafter Hersteller ist mit sicherheit nicht schlechter als bei Original BMW - nur der rechte Belag ist halt bei denen nicht dicker als der Linke.

Die Frage sollte daher eher an BMW gehen: Warum verschleisst der rechte Belag schneller als der Linke???

Hatte rechts schon zweimal blankes Metall. Übrigens Original BMW Beläge (wie der rechte noch gleichdick war)

Also immer den hinteren rechten Belag im Auge haben :wink:
Der verschleisst auch wenn man nicht bremst :(
BeeMWe

Beitrag von BeeMWe »

Hallo Joachim,

soweit ich das jetzt noch weis, sagte mein BMW-Meister das ich diese bereits verbaut habe auf dem Vorderrad.

Hatte ich wohl weiter oben vergessen zu erwähnen.
BigBike
Administrator

Beitrag von BigBike »

Sunnyboy hat geschrieben:
Die hinteren Bremsbeläge sind ganz einfach ohne ausbau zu prüfen.In dem Belagträger ist eine Bohrung.Wenn man durch die Felge sieht kann man den Inneren Belag sehen.Sollte man durch die Bohrung die Bremsscheibe sehen können ist es Zeit für einen Belag wechsel.
... danke für den Tip :up:
viele RT-Grüße :bay:
Ewald

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Gib mir Geduld zu ertragen, was ich nicht ändern kann.
Gib mir die Weisheit das Eine vom anderen unterscheiden zu können
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BeeMWe

Beitrag von BeeMWe »

BigBike hat geschrieben:
Sunnyboy hat geschrieben:
Die hinteren Bremsbeläge sind ganz einfach ohne ausbau zu prüfen.In dem Belagträger ist eine Bohrung.Wenn man durch die Felge sieht kann man den Inneren Belag sehen.Sollte man durch die Bohrung die Bremsscheibe sehen können ist es Zeit für einen Belag wechsel.
... danke für den Tip :up:
..... hallo Ewald, da ist das freie Loch oben auf den Foddos zu sehen, wenn da kein Belag mehr zu sehen ist, sind nur noch minimale Belagstärken zur Verüfgung, es wird bei der Herstellung etwa 0,5 mm weniger Material an der Stelle verbaut und somit erzielt man diesen Effekt.

..... bei Mercedes PKW's macht man das etwas anders, da ist ein Kontakt mit eingegossen oder eingesetzt und laäßt einen Prüfstron anlegen, so bald es ähnlich weit abgeschliffen ist fließt Strom und eine Kontrolllampe im Display geht an, eine wie ich meine sehr sinnvolle Sache. Zuerst flckert sie sihr oft, da erst minimal Kontakt besteht dan bei Vollkontakt brennt sie dann beim Bremsen jedesmal mit.

..... könnte man im Motorradbau auch einsetzen, ist sehr sinnvoll.

..... bei mir scheint es aber vorher komplett weggerissen zu sein, ggf. durch einen eingeklemmten Stein, o.ä., wir werden es versuchen zu ermitteln.
mostie

Beitrag von mostie »

Hallo Gerald,
das nen ich 100 % ab/Ausnutzung.
Blos nichts verkommen lassen, hast ja ein gute Werkstatt !
Sunnyboy

Beitrag von Sunnyboy »

Hallo Gerald,
Die vorderen Bremsbeläge haben keine Bohrung durch die man auf die Bremsscheibe sehen kann.Währe ja auch sinnlos da Du ja 4 Kolben im Bremssattel hast.Die Bohrung würde durch den Bremssattel verdeckt.
Die hintere Bremse hat nur 2 Kolben die von einer Seite angreifen.Die Bremse hat einen beweglichen Rahmen.Sie ist "schwimmend angeordnet"
Die Kolben drücken den rechten Bremsklotz gegen die Bremsscheibe ,der Rahmen zieht dann den inneren Bremsklotz gegen die Bremsscheibe.Möglich währe daß der Rahmen nicht richtig löst und die Bremse hängt leicht.Dadurch kann auch der Innere Bremsklotz schneller verschleißen
Sunnyboy

Beitrag von Sunnyboy »

es wird bei der Herstellung etwa 0,5 mm weniger Material an der Stelle verbaut und somit erzielt man diesen Effekt
Falsch Gerald,
Der Bremsbelagträger ist durchgebohrt und der Belag ist von hinten angebohrt.Der Belag wird von der Vorderseite abgenutzt.Früher wird die Öffnug frei,bevor der ganze Belag verschlissen ist und der Belagträger auf der Bremsscheibe aufliegt
BeeMWe

Beitrag von BeeMWe »

Sunnyboy hat geschrieben:
es wird bei der Herstellung etwa 0,5 mm weniger Material an der Stelle verbaut und somit erzielt man diesen Effekt
Falsch Gerald,
Der Bremsbelagträger ist durchgebohrt und der Belag ist von hinten angebohrt.Der Belag wird von der Vorderseite abgenutzt.Früher wird die Öffnug frei,bevor der ganze Belag verschlissen ist und der Belagträger auf der Bremsscheibe aufliegt
..... richtig, genau so hatte icch es gemeint, wohl büschen ungeschickt ausgedrückt.
Moped-Done

Beitrag von Moped-Done »

Aus Deinem Anfangsbeitrag:
BeeMWe hat geschrieben:Dies hat meine schon sehr eigene Meinung nur weiter verstärkt auf getestete Markenspezifische Produkte zu setzen und keine Nonames-Billigprodukte zu verwenden.
Wie darf ich das verstehen? Hattest Du da Aldibeläge drauf? Soweit ich die Absätze vorher richtig interpretiere, machst Du die Beläge nicht selber drauf, sondern läßt sie vom BMW-Menschen montieren, und der wird Dir vermutlich originalste BMW-Teile verbaut haben.

Oder habe ich was überlesen?
BeeMWe

Beitrag von BeeMWe »

Richtig,

das macht mein BeeMWe-Meschaniggermester immer.

Wichtiger als das ist aber- so seine Worte - Scheibe und Beläge müssen zueinander passen bzw. den von BMW geforderten Bestimmungen passen.

Wie z.B. eine Hochleistungsbremsscheibe und Billigbeläge geht nicht, ebenso eine Billigscheibe ggf. noch aus Grauguß mit Sinterbelägen, das passt dann nicht und dann erreicht man nicht den geforderten Bremsweg.

So ist es auch mit den Ölen usw. da wird das mindest-geforderte vom Werk verwendet.
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