Auswuchten von Rädern

Technische Fragen rund ums Motorrad
Antworten
Mischa
Mod im Ruhestand

Auswuchten von Rädern

Beitrag von Mischa »

Hallo RT´ler,

mal ein Frage zum Auswuchten.

Ich habe schon das ein oder andere Mal erlebt, dass auch nach dem Auswuchten noch eine Restunwucht von der Wuchtmaschine angezeigt wird.
Manche Monteure akzeptieren da scheinbar eine "gewisse" Unwucht gerne mal.

Ab welcher Unwucht wird die Sache aber kritsich für Lager, Gelenke etc. ?
Viele Grüße
Thomas


Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein! ( Voltaire )
HCP

Beitrag von HCP »

Es gibt 2 Unwuchten. Die eine ist radial. Man wird das Rad nie ganz 100% ausgewuchtet bekommen. Ein erfahrener Reifenmann wird das sicher auf der Maschine schnell auf 0g bekommen. Aber ob das nach den ersten Kilometern noch passt ist nicht sicher.
Auch beim Fahren verändert sich die Balance immer etwas. 1 Gram sind kein Problem. 10 Gram merkt man als starkes vibrieren.
Die zweite Unwucht ist axial. Die wird auch ausbalanciert.
Diese merkt man aber weniger.
Auf die Lager wird sich das kaum wesentlich auswirken. Die Schläge von der Straße sind größer.
RT-Huppi

Wuchten

Beitrag von RT-Huppi »

Hi Thomas...als ich mir in meine RT-Felgen Metallventile für das TireMoni Druchsystem einbauen ließ, wurden die Räder auch neu gewuchtet.
Ich fragte meinen Reifenfritzen, ab wann so ne Unwucht kritisch ist...er zeigte mir ne Anweisung von BMW München nach der BMW an Motorrädern eine Unwucht bis 40 Gramm überhaupt nicht wuchten...!!!!
Bei meinem BMW-Händler stehen ne ganze Menge neuer Fahrzeuge...keines hat Wuchtgewichte...!!??

Als..ne Wucht kann ganz schön wuchtig werden...


Gerhard
"Woher soll ich wissen was ich meine,- bevor ich gehört habe was ich sage.."
Nico07

Beitrag von Nico07 »

Jetzt wo du es sagst. Ich hatte auch keine Gewichte dran als ich die Erstbereifung ersetz habe.

Man kann aber als grobe Faustformel nehmen, daß 5 Gramm Unwucht bei 100km/h zu 10kg werden, die als Kraft dann auftreten.
Dies gilt nun auf Autoräder und ist bei Motorradrädern wahrscheinlich nicht so arg.
RT-Toy

Beitrag von RT-Toy »

Ein Tipp: Lasst Euch Wuchtgewichte aus Carbon geben. Sind viel leichter als Blei und sehen auch noch besser aus! ;-))

Harry
Wer später bremst ist länger schnell....
BMWRT7

Beitrag von BMWRT7 »

RT-Toy hat geschrieben:Ein Tipp: Lasst Euch Wuchtgewichte aus Carbon geben. Sind viel leichter als Blei und sehen auch noch besser aus! ;-))

Harry

Hallo Harry,

wieso - 10 g Carbongewicht sind doch genau so schwer wie 10g Blei - ok mit dem Aussehen ist es dann auch wohl etwas anders :mrgreen:

Zum Thema - mein Reifenfitze wuchtet ohne Maschine - den guten alten Halter auf der Werkbank - Rad mit der Radachse aufgelegt und leicht gedreht - reicht allemal - habe bisher jedenfalls keine wuchtigen Probleme bekommen.

BMW Gruß
Hans-Dieter
RT-Freunde Gruß
Hans-Dieter

Der Weg ist das Ziel


Meine RT Fotos einfach hier KLICK https://photos.app.goo.gl/4Dwe8XmYSmHmsMSC9
GunTT

Beitrag von GunTT »

Seit 3 Jahren wuchte ich das Hinterrad nicht mehr, nachdem mir ein motorradfahrender Werkstattmeiser dies ausgeredet hat.
Deckt sich ja tatsächlich mit BMW.

Keine Probleme - bis jetzt.
Gruß von der Pleiße!
Mischa
Mod im Ruhestand

Re: Wuchten

Beitrag von Mischa »

RT-Huppi hat geschrieben:Hi Thomas...als ich mir in meine RT-Felgen Metallventile für das TireMoni Druchsystem einbauen ließ, wurden die Räder auch neu gewuchtet.
Ich fragte meinen Reifenfritzen, ab wann so ne Unwucht kritisch ist...er zeigte mir ne Anweisung von BMW München nach der BMW an Motorrädern eine Unwucht bis 40 Gramm überhaupt nicht wuchten...!!!!
Bei meinem BMW-Händler stehen ne ganze Menge neuer Fahrzeuge...keines hat Wuchtgewichte...!!??

Als..ne Wucht kann ganz schön wuchtig werden...


Gerhard
Hallo Gerhard,

die Gewichtsangabe von 40 g habe ich auch schon mal gehört.
Aber der Zusammenhang war etwas andes.

Hier wurde gesagt, dass man, wenn 40 g zum Auswuchten eines Rades beim Bike nicht reichen, die Position des Reifens auf der Felge ändern, den Reifen auf der Felge weiter drehen muss.
Viele Grüße
Thomas


Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein! ( Voltaire )
HCP

Beitrag von HCP »

Also: der Reifenfritze hat Gewichte von 0,5 Gramm bis 10Gramm.
Ich hatte im Auto 12g Umwucht. Das ist so viel (bei 140km/h) das das Lenkrad und Auto unbequem wackeln.
40g sind sehr viel. Das kann man auch kaum noch auswuchten.

Allerdings: da das Motorrad nur 2 Räder hat und diese auch in einer Linie stehen kann es sein, das man eine Unwucht nicht so stark merkt wie beim Auto. Allerdings kann aich mich auch erinnern das ein schlecht ausgewuchtetets Vorderrad schon zu merken ist.

Ganz ohne ist mir neu.
BMW Gerd
Herr Hefeweizen

Beitrag von BMW Gerd »

Ein Tipp: Lasst Euch Wuchtgewichte aus Carbon geben. Sind viel leichter als Blei und sehen auch noch besser aus! ;-))
harry das wird sicher ein klassikerspruch von dir :lol: lach wech

ich wuchte meine reifen nochmal bei "reifenhalbzeit"da eine größere unwucht den durchschlupf erhöht und somit der reifen schneller am ende ist. die 10€ hab ich dann auch noch.
die aussagen von weiter oben entspringen wahrscheinlich einem reifenfritzengehirn der euch ganz toll lieb hat oder eure euronen.
gruß aus dem eichsfeld, gerd +sozia sylvia haRTmannBild
Die kürzeste Verbindung zwischen 2 Menschen ist eine RT Bild
CBR 900 RR, R 1200 RT LC
HansQ

Beitrag von HansQ »

40 g Unwucht halte ich für lebensgefährlich
http://www.motorradonline.de/de/zubehoe ... ten/173385
Rosinante

Beitrag von Rosinante »

@Hans,



genauso ist es, alles andere sind faule Ausreden, denn Physik lässt sich halt nicht ausser Kraft setzen.


Lg

Rainer
r1150rt

Beitrag von r1150rt »

hi,

und an die lager denkt keiner, die schneller verschleissen.
die reifen gehören auf jedenfall gewuchtet.

so genau wie auf dem bock kann keine wuchtmaschine und der mechaniker ist zu faul (mangels zeit) den reifen zu matchen, wenns nicht passt, obwohl es ganz klare vorgaben seitens der reifenhersteller gibt.

auf dem bock zuerst bei der felge den schwersten punkt bestimmen (ist nicht immer das angenommene ventil), dann den reifen mit der markierung zu diesem punkt montieren. meist wird dann schon gar kein gewicht mehr oder 5 gr. benötigt. den reifen ohne ventileinsatz auf 3,5bar aufpumpen, luft rauslassen, ventileinsatz rein und auf den empfohlenen reifendruck (meist vorne 2,5 und hinten 2,9 bar) füllen.
______________
Viele Grüße Herb
Mischa
Mod im Ruhestand

Beitrag von Mischa »

r1150rt hat geschrieben:
auf dem bock zuerst bei der felge den schwersten punkt bestimmen (ist nicht immer das angenommene ventil), dann den reifen mit der markierung zu diesem punkt montieren. meist wird dann schon gar kein gewicht mehr oder 5 gr. benötigt. den reifen ohne ventileinsatz auf 3,5bar aufpumpen, luft rauslassen, ventileinsatz rein und auf den empfohlenen reifendruck (meist vorne 2,5 und hinten 2,9 bar) füllen.
Diese Art des Montage erlebe ich in den seltesten Fällen.
Meist wird nur nach dem Farbpunkt auf dem Reifen geschaut, dieser Punkt zum Ventil gedreht und danach fertig montiert.
Das Auswuchten des Hintereifens erfolgt dann immer auf der Wuchtmaschine,
der Vorderreifen erfreulicher Weise dann doch sehr oft auf dem Bock.
Viele Grüße
Thomas


Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein! ( Voltaire )
BeeMWe

Beitrag von BeeMWe »

HCP

Beitrag von HCP »

da sieht man auch wie leicht Reifenmontage ist. Ein bisschen Azethylen und knall ist der Reifen montiert.
r1150rt

Beitrag von r1150rt »

Mischa hat geschrieben:
Diese Art des Montage erlebe ich in den seltesten Fällen.
Meist wird nur nach dem Farbpunkt auf dem Reifen geschaut, dieser Punkt zum Ventil gedreht und danach fertig montiert.
Das Auswuchten des Hintereifens erfolgt dann immer auf der Wuchtmaschine,
der Vorderreifen erfreulicher Weise dann doch sehr oft auf dem Bock.
Mir wurde auch mal mitgeteilt, dass bei der Felge der schwerste Punkt am Ventil sei und die Reifen mit der Markierung dann dort sein sollen. Bis ich meine Felgen mal auf Rundlauf und Schlag überprüft habe und dabei ist es mir aufgefallen, dass der schwerste Punkt auch woanders sein kann.

So auswuchten wie auf dem video ist die genaueste art und weise und man sieht wie einfach es ist. nur für das hinterrad wird ein adapter benötigt wo die felge mit den radschrauben fixiert wird.
______________
Viele Grüße Herb
UliH

Beitrag von UliH »

Hallo

Ich wechsele und wuchte meine Reifen immer selbst bei mir Zuhause. Ich habe eine Reifensruckkontrolle (http://www.tire-watch.com) montiert welche eine deutliche Unwucht erzeugt. Deshalb hab ich zuerst die Felge gewuchtet und je Rad 6 Gewichte a 7 Gramm angeklebt welche beim Reifenwechsel nicht angefasst werden. Bei der Wuchtung des Reifens werden dann kaum noch Gewichte benötigt. Zum Wuchsten verwende ich einen selbgebauten Ständer ähnlich wie im Film, allerdings nicht aus Resten des WTC sondern aus Holz. Das Wuchten eines Rades ist in weniger als 5 Minuten erledigt, die meiste Arbeit ist das Entfernen der alten Gewichte bzw deren Kleberrückstände.
Beim Hinterrad benutze ich keinen speziellen Adapter sondern die Mittelbohrung. Die Genauigkeit der Bohrung ist meiner Meinung nach vollkommen ausreichend.
Gruß
Ulrich

R 1150RichtigToll
BMWRT7

Beitrag von BMWRT7 »

Hallo Ulrich,

mir scheint Du machst einiges selber an Deiner RT - nun aber doch von mir die Frage an Alle.
Wozu denn erst die Felge auswuchten - wenn der Reifen ja auch wieder eine andere "Unwucht" erzeugen könnte.
Wie oben beschrieben - machen beim Reifenaugust die Jungs erst die Reifen drauf - Druck drauf - auslassen, Ventilteil rein - von mir gewünschten Druck drauf. meine Sensorkappe vom Reifendrucksystem drauf und dann geht auf den "Wuchtbock" und das Ganze "Felgen-Reifen-System" wird so wie im Film austariert.
Ich denke mehr wie 20 g. kamen da noch nie zum Einsatz.

Aber noch mal - warum die Empfehlung erst die Felge alleine?

BMW Gruß
Hans-Dieter
RT-Freunde Gruß
Hans-Dieter

Der Weg ist das Ziel


Meine RT Fotos einfach hier KLICK https://photos.app.goo.gl/4Dwe8XmYSmHmsMSC9
BMW Gerd
Herr Hefeweizen

Beitrag von BMW Gerd »

Aber noch mal - warum die Empfehlung erst die Felge alleine?
weil man dann sehen kann ob am gleichen punkt mit reifen eine größere unwucht auftritt. man hat dann die möglichkeit den reifen auf eine andere position zu drehen und dem entgegenwirken, im besten fall hast du dann null aber meistens viel weniger. somit reduziert sich der zierrat auf der felge.
gruß aus dem eichsfeld, gerd +sozia sylvia haRTmannBild
Die kürzeste Verbindung zwischen 2 Menschen ist eine RT Bild
CBR 900 RR, R 1200 RT LC
Mischa
Mod im Ruhestand

Beitrag von Mischa »

Hallo,

sehr beeindruckende Bilder, die da in dem Video gezeigt werden.

Jetzt würde mich nur interessieren, welche Unwucht in Gramm die einzelnen Räder gehabt haben, damit ein solches Ergebnis präsentiert werden kann.
Viele Grüße
Thomas


Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein! ( Voltaire )
Rainmän

Beitrag von Rainmän »

Also ich hab beim Reifendealer immer darauf geachtet, das mir keine Klavierbänder auf die Felgen genagelt wurden. Dadurch kam es durchaus auch mal vor, das der rote Punkt nicht genau am Ventil war, weil der Reifen leicht verdreht wurde, was bei vorhandenem Reifendruckkontrollsystem eh kein Problem ist.
UliH

Beitrag von UliH »

Hi
Interessantes Video, wenn auch, in meinen Augen, etwas Verarsche:
Erst was von 10g Unwucht erzählen und dann die Bilder. Automatisch assoziiert man die gezeigte Unwucht mit den 10g was aber mit Sicherheit nicht der Fall ist. Auch die Bremswegverlängerung von 7 Meter – bei 140km/h. Was ist denn das für eine merkwürdige Bezugsgröße? Auf 100km/h bezogen würde das eine Bremswegverlängerung von 3,5 Metern bedeuten. Um nicht missverstanden zu werden – wuchten ist wichtig aber so macht man keine Werbung dafür.
Gruß
Ulrich

R 1150RichtigToll
xxxxx

Beitrag von xxxxx »

Welche Kräfte an einem Rad durch die Unwucht auftreten, kann man doch leicht ausrechnen.

Fz=m*v*v/r

m=Masse der Unwucht in kg
v=Geschwindigkeit in m/s
r= Felgenhalbmesser in Meter

Danach ergeben 40 Gramm auf einer 17 Zoll Felge bei einer Geschwindigkeit von 120 km/h eine Kraft von 204 N oder 20,8 kg.
Bei 5 Gramm unter sonst gleichen Bedinungen ergeben eine Kraft von 25N oder 2,6kg.

Schläge von 20 kg sind zwar auf den ersten Blick nicht wirklich viel, wenn man betrachtet, welche Kräfte auftreten, wenn mit dem Rad in ein Schlagloch gefahren wird, aber die Dauerhaftigkeit der Unwucht ist das, was hier so schädlich ist. Neben den Stoßdämpfern werden sämtliche Lagerstellen bis zur Rahmenanbindung mit pulsierenden Kräften beaufschlagt. Hinzu kommt, das die Radaufhängung ein schwingendes System ist und eine Eigenfrequenz hat. Das heißt nicht anderes, als das sich im Bereich der Eigenfrequenz die Schwingungen weiter verstärken. Das ist der Grund, warum Unwuchten beim Pkw besonders zwischen 80 und 120km/h zu spüren sind.
Antworten