joey hat geschrieben: ↑06.11.2020, 11:29
Da ich nach 48 Jahren auf dem Motorrad bereits ĂĽber eine gewisse Altersmilde verfĂĽge, mal der Versuch die Diskussion "Hinterradbremse in der Kehre ja/nein" ein wenig zu objektivieren:
https://www.youtube.com/watch?v=r7XTm6x_HTY
Der Unterschied liegt nach meiner Auffassung zwischen Tipp 5 und 6.
Ich hatte das GlĂĽck, bis vor kurzem fĂĽr 4 Jahre im Chiemgau zu wohnen und bin viele km mit einem lokalen
GS Club in den Alpen unterwegs gewesen. Da hat niemand in egal welcher Kehre die Hinterradbremse benutzt. Allerdings waren wir auch flotter unterwegs als ich es vom Norden her kenne
![Razz :P](./images/smilies/icon_razz.gif)
.
Nur weil es 100 falsch machen muss es dadurch nicht richtig sein
![Schwitz :schwitz:](./images/smilies/schwitz.gif)
und auch bei den Tipps in deinem verlinkten Filmchen heiĂźt es immer wieder "Hinterradbremse an"
Vielleicht mal das ansehen:
https://youtu.be/6Tc-s9YHvS8?t=92
Hier wird gerade alles schön durcheinander geworfen: Dynamische Radlastverschiebung ist nicht Dynamische Bremskraftverteilung! Die Regelung der Bremskraft und das Kurven-ABS hängen schon irgendwie zusammen, sind aber nicht das Gleiche.
Frank_aus_D hat geschrieben: ↑06.11.2020, 09:51
Da die neue ja dynamisches ACC hat, ist sie natürlich in der Lage die Bremsen unabhängig und sanft anszusteuern NICHT NUR BEI BLOCKIERNEIGUNG - das war vor gefühlten Hundert Jahren so
Das System verzögert nämlich auch, wenn Du dem Vordermann zu nah kommst und Gas wegnehmen nicht ausreicht.
ACC ist ja nur ein Tempomat mit Abstandsradar, sprich der nimmt Gas weg um den Abstand zum Vordermann zu halten, wenn das nicht reicht, wird zusätzlich automatsich abgebremst, und wenn der Vordermann eine Vollbremsung macht und du pennst - dann schlägst Du ein!!! Denn Gefahrbremsung bis zum Stillstand kann das ACC der RT nicht.
hardholgi hat geschrieben: ↑05.11.2020, 22:25
Klaus RT hat geschrieben: ↑05.11.2020, 20:25Na Jungs dafür gibt es doch die dynamische Bremslastverteilung.Nutze ich bei geringer Geschwindigkeit die Fussbrense geht keine Bremskraft aufs Vorderrad.
Ich hoffe hier ist nicht nur der Wunsch Vater des Gedanken.
Klaus, da liegst du wahrscheinlich falsch.
Beim Motorrad geht IMMER der Löwenanteil der Bremskraft in die Vorderradbremse, daher kann man diese nicht „runterregeln“. Es muss also die hintere Bremse geregelt werden. Das war schon bisher so, siehe den Pressetext oben.
Vielleicht etwas unklar beschrieben. Der Löwenanteil geht nur in die Vorderradbremse, wenn man sie auch entsprechend nutzt. Das gilt für normale Moppeds weitgehend, so ein "ausgeprägter Chopper" mit gereckter Gabel bekommt über das Vorderrad kaum Bremsleistung.
"Nur hinten bremsen! Wenn Du vorne bremst und das Rad blockiert fällst Du hin, und das wird teuer!" Zitat eines alten Fahrlehrers vor ABS-Zeiten
Beim Motorrad, bzw. bei jedem Fahrzeug, verschiebt sich die
mögliche Bremskraft, jetzt wären wir bei der "Dynamischen Radlastverschiebung", je nach Einsatz der Bremsen. Nehmen wir mal eine einfache Gewichtsverteilung, 50% der Radlast (Fahrzeuggewicht) jeweis vorne und hinten.
- Wenn ich nur hinten bremse (ohne irgendwelche Integralsysteme) dann habe ich 50% der möglichen Verzögerung über das Hinterrad, die 50% vorne verschenke ich.
- Wenn ich nur vorne bremse habe ich zu Beginn der Bremsung 50% mögliche Verzögerung über das Vorderrad, der Rest ist verschenkt. Im Laufe der Bremsung verschieben sich nun aber dynamisch die Radlasten, sprich immer mehr % nach vorne, im Maximalfall 100% Radlast (Fahrzeuggewicht) auf dem Vorderrad, und damit dort auch die passenden % an Verzögerung.
- Wenn ich nun gleichzeitig beide Bremsen verwende, und das auch noch optimal, dann kann ich 100% Verzögerung nutzen, zu Beginn 50-50, im Laufe der Bremsung dann immer mehr vorn und hinten weniger.
Und da liegt nun das Problem, dass Otto-Normal(-RT-)Fahrer das nicht optimal kann, weil er ja nicht Rossi oder so heißt und das täglich stundenlang übt.
Hier wird wohl BMW tätig mit der Dynamischen Bremskraftverteilung, indem sie elektronisch für jeden Fahrzustand die optimalen % an Bremsdruck zuteilen, die Menge der gewünschten Verzögerung bestimmt ja der Fahrer, also auch bei einer sanften Verzögerung z.B. vor an einer roten Ampel wird die Bremsleistung entsprechend angepasst. Das hat auf jeden Fall den Vorteil, dass beide Räder optimal verzögern und die Spanne zu einem möglichen Blockieren groß gehalten wird, im Gegensatz zu einem stark verzögerten und einem kaum verzögerten Rad (siehe mein verlinktes YT-Video "Ich bremse nie hinten!")
Das alles muss in jedem Fahrzustand geschehen und das hat mit ABS-Regelung bzw. Kurven-ABS gar nichts zu tun, denn ABS passiert erst dann, wenn vorher schon was schief gegangen ist
![Rolling Eyes :roll:](./images/smilies/icon_rolleyes.gif)
und da wird dann so geregelt, dass kein Rad blockiert, und damit maximale Bremsverzögerung überträgt.
Wie BMW das regelt mit dem Einsatz des Vollintegral beim Kehrenfahren - man wird sehen.
Aufgrund der unzähligen Sensoren weiß der entsprechende Rechner unter der Sitzbank ziemlich genau, was das Motorrad gerade so tut, deswegen denke ich (hoffe ich), dass Vollintegral nicht nur eine zusätzliche Leitung vom Fußhebel nach vorne bedeutet sondern alle möglichen Fahrzustände auswertet und dann die vorher ermittelten Möglichkeiten bei
nachbar hat geschrieben: ↑06.11.2020, 10:06
Zudem denke ich das die Tester richtig ans Limit gehen.
richtig zuordnet.
Ich hoffe die allgemeine Verwirrung nicht noch weiter ausgebaut zu haben
Wer Tippfehler findet darf sie entsorgen, da ich nicht editieren kann
![Wink :wink:](./images/smilies/icon_wink.gif)