Jetzt geht sie weg.

der neue Wasserboxer ab Modelljahr 2014
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Ludger

Re: Jetzt geht sie weg.

Beitrag von Ludger »

Danke Klaus,
nein, vollständig erholt is wohl nicht.
Das Schlüsselbein ist falsch zusammengewachsen und der Oberarm will nicht mehr ganz hoch. Wird auch nicht mehr.
Das Bein ist fast wieder normal.
Wenn ich wenigstens mit der R+V Versicherung durch wäre ...
Die behaupten nach wie vor, ich hätte 1/3 Mitschuld.
Das letzte Schreiben dazu war die Bombe:
"Nach neuerlicher Prüfung halten wir an der Haftungsquote fest. Die Stelle war ungeeignet zum Überholen, durch eine lange Gerade auch gut einsehbar."

Ich habe jetzt Klage eingereicht. Leider musste ich mit 2.400,- an Gebühren in Vorkasse gehen, habe ich aber gemacht.
Schau'n wir mal ...
Fröhlicher Bikergruß von Ludger
BigBike
Administrator

Re: Jetzt geht sie weg.

Beitrag von BigBike »

Hallo Ludger,

recht haben und Recht bekommen ist leider nicht das selbe.
Ich befürchte du bleibst auf Grund einer Mitschuld auf einem Teil der Kosten sitzen. :(
viele RT-Grüße: Ewald

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Es lebe die Sommerzeit



Gib mir den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann.
Gib mir Geduld zu ertragen, was ich nicht ändern kann.
Gib mir die Weisheit das Eine vom anderen unterscheiden zu können
.


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anjo61

Re: Jetzt geht sie weg.

Beitrag von anjo61 »

Ludger hat geschrieben: ↑28.03.2024, 19:05 Die Stelle war ungeeignet zum Überholen, durch eine lange Gerade auch gut einsehbar."
Soll das jemand verstehen? Was denn nun?
Ungeeignet zum Ãœberholen oder gut einsehbar?
Aus meiner Sicht widerspricht sich das doch schon selbst.

Gruß Andreas
Grüße aus der Lutherstadt Wittenberg
UU80

Re: Jetzt geht sie weg.

Beitrag von UU80 »

Ludger hat geschrieben: ↑26.08.2022, 10:16 Bei Zülpich auf einer Landstraße fuhr ein langsamer PKW, so das ich, der ich vorweg fuhr, zum Überholen angesetzt habe.
Als ich auf der linken Spur war, setzt der PKW ebenfalls den Blinker und zog gleichzeitig bis über den Mittelstreifen. :roll:
Da habe ich eine Vollbremsung gemacht, um nicht in den Abbieger zu krachen.
Aufgrund dieser Schilderung verstehe ich nicht, warum der Autofahrer bei der Unfallaufnahme nicht als Beteiligter aufgenommen wurde. Er hat ganz klar eine, wenn nicht sogar die Ursache gesetzt. Aufgenommen wurde ein Auffahrunfall zwischen zwei Motorrädern. Nach meinem Verständnis und einiger Erfahrung bei der Unfallaufnahme müsste es in diesem Rechtsstreit um die Versicherung des Abbiegers und des Auffahrenden gehen, wer prozentual was bezahlt. Jetzt liegt der Unfall aber schon länger zurück, das macht die Sache nicht einfacher.
Grüße, Uli

Neben der RT gibt es noch die R 1100 S und eine Royal Enfield Classic 500.
Ludger

Re: Jetzt geht sie weg.

Beitrag von Ludger »

Ja, irgendwie ist der Autofahrer mit schuld, er hätte vorher in den Spiegel sehen müssen, dann blinken und dann erst rüber ziehen,
Als er mich im Rückspiegel gesehen hat, hat er aber das Abbiegevorhaben sofort abgebrochen und ich habe es ja auch geschafft zu bremsen (12er RT sei danke!).
Die Polizei sagt, mein Kollege sei schuld - aus der Nummer kommt man schlecht raus.

Was die Versicherung gemeint hat, ich hätte die Abbiegeabsicht erkennen müssen, da links ein Wirtschaftsweg war.
Den Weg hatte ich ehrlich gesagt nicht wahrgenommen, keine Beschilderung, hohes Korn und außen durchgezogene Linien auf der Landstraße.
Ich könnte jetzt ein Foto oder Video hier einstellen, im Grunde ist das aber unnötig,
da ich den Wagen nicht berührt habe und bei Erkennen des Abbiegevorhabens so handeln musste.

Nach meiner Meinung und auch nach meinem Anwalt ist meine einzige Schuld, dass ich zur falschen Zeit am falschen Ort war bzw. ein Fahrzeug betrieben habe = 10 %!
Mein Kollege hat weniger gut reagiert und es nicht geschafft zu bremsen.
Die Klage ist am Landgericht Bonn angenommen worden - ich werde berichten.
Vielen Dank für die Anteilnahme
Fröhlicher Bikergruß von Ludger
Ludger

Re: Jetzt geht sie weg.

Beitrag von Ludger »

Hallo Leute,

kurzes Update zu der Geschichte:
Wir hatten eine erste Verhandlung vor dem Landgericht Bonn bei Richter Ulrich.
Abgesehen davon, dass es wohl mittlerweile üblich ist, das der Richter allein arbeitet und das, seiner Meinung nach, Wichtige in ein Diktaphone spricht, war mein Richter offensichtlich nicht gewillt, meinen Ausführungen zu folgen.
Mein anfänglicher Hinweis auf ein bestimmtes Foto in der Polizeiakte wurde mit den Worten: "Ich kann das momentan auf meinem PC nicht aufrufen, fahren Sie doch weiter mit Ihrer Erinnerung zum Unfallhergang" abgetan.
Damit war ich schon mal aus dem Konzept gebracht, da ich noch 4 weitere Fotos zu meiner Entlastung anführen wollte.
Im weiteren Verlauf sind bei der mündlichen Wiederholung durch den Richter in sein Diktaphon immer wieder Details verloren gegangen.
Ein von mir vorgelegtes Unfallfoto, wo man am Kollisionspunkt Teile meines und des gegnerischen Bikes sah, wurde nur kurz angesehen.
Jetzt muss noch ein Gutachten angefertig werden, ob der Kollege überhaupt auf mich aufgefahren ist - macht Sinn, oder?
Der Höhepunkt war dann, dass der Autofahrer, der beschrieb, das er meinen Gegner gefährlich auf einem Rad abbremsen sah, gefragt wurde, ob er auf dem Vorder- oder Hinterrad stand.

Ihr seht, auch Volljuristen können in Ihrer Ausbildung Physik abwählen ...

Zum Schmerzensgeld meinte der Richter, dass er einen Katalog hätte, aus dem er auswählen könne, aber was darin nicht aufgeführt ist, könne er nicht zum Schmerzensgeld dazurechnen.
Ich verstehe das so, das Schmerzen, die nicht in seinem Katalog stehen, nicht existieren.
Deutschland, Deutschland, vom Rechtsstaat so weit wie die Kuh vom Eierlegen.

Ich habe jetzt erstmal nach 3.620,- € Gerichts- und Anwaltskostenvorschuß noch 4.000,- € Vorschuß für die Gutachten bringen dürfen.
Ja, jetzt habe ich eine Rechtsschutzversicherung, aber zum Unfallzeitpunkt nicht.
Eine alte Versicherung hatte ich gekündigt, nachdem Streitigkeiten nicht übernommen wurden.

Was lernen wir daraus:
1. Rechtsschutzversicherung abschließen, auch wenn man sie jahrelang nicht braucht.
2. Eindeutige Sachverhalte werden vor Gericht schnell uneindeutig.
3. Dem Geschädigten wird vor Gericht absolut nicht geglaubt.
4. Egal welche Gemeinheiten die gegenerische Versicherung geschrieben hat, alles uninteressant.
5. Zeugen, Fotos und Gutachten soviel man habhaft werden kann, vorlegen.
6. Es dauert und dauert und dauert ... jetzt schon über 2 Jahre.

Der Anwalt sagt, bis zur neuen Verhandlung wird wohl ein Jahr vergehen.
Ich melde mich
Fröhlicher Bikergruß von Ludger
BMWRT7

Re: Jetzt geht sie weg.

Beitrag von BMWRT7 »

Vor Gericht und hoher See, sind wir alle in Gottes Hand :mrgreen:

Wenn ich Deine Schilderung lese, bin ich froh, noch nie vor Gericht gewesen zu sein und eine hoffentlich gute Rechtsschutzversicherung zu haben. :up:

Ludger, ich hoffe Du bekommst Dein Recht und es dauert nicht ewig lang.
RT-Freunde Gruß
Hans-Dieter

Der Weg ist das Ziel


Meine RT Fotos einfach hier KLICK https://photos.app.goo.gl/4Dwe8XmYSmHmsMSC9
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