Hallo Bernhard,
angesichts des Anschaffungspreises ist es nur rentabel wenn viele Reifen verbraucht werden, man es selber baut oder aber man unabhängig sein will.
Das ursprüngliche Montagerät heißt
GP503 und gibts auch heute noch. Dieses habe ich mir vor vielen Jahren nachgebaut und musste nur den Motorrad-Montagekopf zukaufen. Das statische Wuchtgerät von Tante Lu diente als Vorlage, welches selber mit einer Schublade für die Utensilien versehen wurde. Dazu mehrere Achsen und auch die Kegel zum Wuchten, sowie passende Klebegewichte und TR412-Ventile, Montiereisen und Montagepaste angeschafft.
Je nach Moped wird auch ein Wuchtadapter benötigt. Für die 1150RT hab ich mir diesen ebenfalls selbst gefertigt, siehe
Montageadapter, (Felgentyp auswählen) für Deine 1200RT ist der 5-Loch-Adapter notwendig.
Der Vorteil liegt klar darin, dass ich zu jeder Zeit meine Reifen montieren kann und nicht auf einen Händler und dessen Verfügbarkeit warten muss und Beschädigungen der Felgen gibts auch nicht. Reifen kann ich selber wo und wann selber ordern, welche zudem noch erheblich günstiger sind und ggf. auch die ein oder andere Hersteller-Aktion mitnehmen, wo manch Reifenhändler nicht informiert darüber ist. Steht mal eine längere Tour an bei dem ein neuer Reifen benötigt wird, kann der vorhandene kurzerhand getauscht und später wieder aufgezogen werden. Gelagert werden die Reifen stehend im trockenen dunklen kühlen Keller.
Die Montage und das Wuchten der Reifen ist nicht schwer und hast Du an einigen Videos ja schon gesehen. Deshalb braucht hierzu nicht mehr alles im Detail erklärt werden. Allerdings obacht, denn nicht alle Videos sind anwendergerecht. Es gibt da auch Spezialisten die drehen den Montagekopf beim montieren falsch (rechts) herum und brechen das Video dann ab weils nicht mehr weitergeht und präsentieren dann die Fertigmontage. Der Montagekopf wird immer entgegen des Uhrzeigersinns (links herum) gedreht, beim Demontieren und Montieren des Reifens.
Nach der Demontage der Reifen, die Felgen säubern und neue Gummiventile einziehen. Dann die Felgen auf dem Wuchtgerät laufen lassen und den schwersten Punkt ermitteln (ist der unterste Punkt wenn die Felge stehen bleibt und muss nur 1x gemacht werden, also nicht bei jedem Reifenwechsel). In der Felge diesen Punkt dauerhaft markieren, denn nicht immer ist die Stelle des Ventils der schwerste Punkt. Dann den Ventileinsatz entfernen.
Bei der Reifenmontage wird zu Beginn die Reifenwulst auf beide Seiten gut mit Montagepaste versehen. Dann entsprechend der Laufrichtung kann der Reifen auf die Felge bereits per Hand gedrückt werden. Hast Du einen Reifen mit farblicher Markierung (je nach Hersteller rot, gelb, blau = leichteste Stelle am Reifen) den Reifen mit der Markierung an den schwersten Punkt bei der Felge drehen und dann wird mittels Montagekopf linksherum fertigt montiert, wobei die Reifenwulst gegenüberliegend des Montagekopfes in der Mitte der Felge gehalten wird. Dies kann auch mit sogenannten Reifenniederhalter (aus der Bucht) erreicht werden. Der Reifen wird dann auf 3,5 bar aufgepumpt, dabei macht es mehrfach peng, so dass die Reifenwulst gleichmäßig anliegt. Dann lässt Du die Luft wieder raus (= entspannen), der Ventileinsatz kommt wieder rein und pumpst auf Deinen Solldruck auf und schraubst die Kappe mit innenliegender Dichtung auf und dann ab auf den Wuchtadapter.
Da wo die Felge stehen bleibt ist unten der schwerste Punkt, so dass Du gegenüberliegend ein Gewicht zunächst mittels Klebeband anbringst. Dann drehst du die Felge mit dem Gewicht um 90° (in die horizentale) und lässt die Felge los, das gleiche auf der gegenüberliegenden Seite. Bleibt die Felge in diesen Positionen stehen, so hast Du das richtige Gewicht ermittelt und bringst es dann an der Felge an. Klebegewichte gibt es farblich passend zur Felge oder vorher per Spraydose passend machen.