Wer muß zahlen Werkstatt oder ich

Alles was mit den 2-Ventilern aus der RT-Familie zu tun hat
Antworten
BMWR1100RTNbg

Wer muß zahlen Werkstatt oder ich

Beitrag von BMWR1100RTNbg »

Hallo zusammen - ich habe folgendes Problem -wie würdet ihr das sehen
Ich habe Anfang März meine R80RT Bj 88 mit 177.000 km zum Freundlichen gebracht. Grund: Die 1000ccm Zylinder die ich vor ca. 140.000 km, Fallert Kit mit 60PS, 9mm kürzere Stehbolzen und Stößelstangen = Höhere Verdichtung und 65 PS , sind in die Jahre gekommen. Ich wollte wieder auf 800ccm mit neuen Zylindern zurückbauen lassen. Soweit so gut.
Nach drei Tagen bekam ich einen Anruf, dass beim Herausschrauben der 8 Stehbolzen 2 Gewinde im Motorblock ausgerissen sind. Wohlgemerkt beim ausschrauben. Der Freundliche traut sich nicht selber zu Helikoleinsätze ein zu bauen sondern möchte den Motorblock ausbauen und das Teil in eine Motorrenfachwerkstatt bringen um die Arbeiten durchführen zu lassen.
Jetzt stellt sich die Frage: Wer zahlt? Ich bin der Meinung, ich nicht. Er ist der Meinung: Der Kunde zahlt, weil er die Arbeiten nach Auftrag und Stand der Technik, was das auch immer sein soll, ausgeführt hat. Habt ihr schon mal ähnliche Erfahrungen zu solchen "Fachgerecht" durchgeführten arbeiten gemacht. Die zusätzlichen Kosten sollen sich angeblich mit allem zusammen auf ca. 500 € belaufen.
Würde mich freuen über eure Meinung und Erfahrungen
Gruß Ferdl
einfachandreas
Moderator

Re: Wer muß zahlen Werkstatt oder ich

Beitrag von einfachandreas »

Servus Ferdel,
nun Dein Händler hat Dich informiert, wenn Du nun sagst machen dann bist Du der jenige der die Kapelle bestellt hast, dass heißt Du zahlst.
Was nun passiert wenn Du sagst "nee ich möchte das nicht" kann ich Dir mit bestimmtheit nicht sagen, könnte aber sein, dass der Freundliche dann garnichts mehr mach oder Dir sagt " Gut dann machen wir das selber übernehmen aber keinerlei Gewähr für die Haltbarkeit.
Oder schlag dem Freundlichen vor der soll nicht nur den Motor sondern das ganze Motorrad dort hinbringen diese Einsätze sind sicher auch so ein zu setzen.

Ich denke Du wirst für Dich entscheiden müssen was das beste ist.
Es ist nun mal so das bei einer derartigen "Renovierung" auch mal etwas kaputt gehen kann, es sollte nicht aber da ist keiner vor sicher.

Ich möchte aber gleich dazu sagen , es handelt sich dabei um meine Meinung, ich bin nicht der Schrauber vor dem Herren und beurteilen kann ich das schon gleich garnicht.
Gruß aus Wassenberg
Andreas
Natürlich ist ein Leben ohne RT möglich, es lohnt aber nicht
frei nach Viktor von Bülow

Bild
BMWRT7

Re: Wer muß zahlen Werkstatt oder ich

Beitrag von BMWRT7 »

Hallo Ferdl,

die rechtliche Grundlage kenne ich nicht genau -
wenn ich allerdings meine Silberne mit stolzem Alter und hoher Laufleistung bei meinem Werkstatt-Meister abgebe, besprechen wir, was zu machen ist ... ich werde dann i.d.Regel auch über die Risiken aufgeklärt bzw. bin mir selber im Klaren dass bei der hohen Laufleistung auch Schrauben mal klemmen können.
Da ich weiß, dass der Fachmann korrekt arbeitet, bin ich mir bewusst, dass das Risiko und evtl. Zusatz-Kosten bei mir liegen.
Nur dann, wenn ich nachweisen könnte, dass gemurkst wurde, würde ich mich auf einen Rechtsstreit einlassen.

Bin mal gespannt wie Deine weiteren Verhandlungen aussehen - ggf. hole ich mir in solchen Fällen auch mal einen Rechtsrat beim ADAC ein.
RT-Freunde Gruß
Hans-Dieter

Der Weg ist das Ziel


Meine RT Fotos einfach hier KLICK https://photos.app.goo.gl/4Dwe8XmYSmHmsMSC9
ThomasM

Re: Wer muß zahlen Werkstatt oder ich

Beitrag von ThomasM »

Zu Honda-Zeiten hatte ich einen Kolbenfresser. Ich entschied mich für Übermaßkolben. Die mit der Instandsetzung beauftragte Honda-Werkstatt besprach mit mir die festgestellten Schäden und empfahl, eine Motorenfachwerkstatt ( LKW-Instandsetzung ) mit dem Schleifen und Hohnen zu beauftragen. Natürlich entstanden dadurch Mehrkosten, welche ich als Honda-Kunde und Auftraggeber bezahlen musste.
Anders ausgedrückt, es ist durchaus üblich, Experten bzw.Spezialisten mit ins Boot zu holen. Das bedarf natürlich der Absprache. Im übrigen kann ich mich nur den Ausführungen von Hans-Dieter anschliessen.
Q24

Re: Wer muß zahlen Werkstatt oder ich

Beitrag von Q24 »

Hallo Ferdl,

nach mehr als 10 Jahren Erfahrung mit gesetzlicher Gewährleistungspflicht (bin aber kein Jurist) muss ich Dir leider mitteilen, dass das Risiko bei diesem "Werkvertrag" bei Dir liegt und wahrscheinlich durch die AGB des :D dort nochmals fixiert wurde. Was wäre passiert, wenn Du die Schrauben selbst gelöst hättest? Genau, das gleiche.
Deshalb kann ich Dir nur raten, mit ein wenig Motivation die Werkstatt zu einer Kostenteilung zu bringen. (Hinweisen auf Schiedsstellen oder Gutachter im Handwerk/Innung).

Allerdings frage ich mich, warum die Werkstatt die Gewindereparatur nicht selbst vornehmen will. Reichen Gewindeeinsätze nicht aus? Haben sie beim Ausbohrversuch vielleicht durchgebohrt und mehr beschädigt? Das würde ich klären und mich danach entscheiden.
Es bleibt aber dabei, dass das Risiko bei einem Reparaturauftrag nicht bei der Werkstatt liegt, wenn sie fachgerecht gearbeitet hat. Die Beweislast, dass es anders war, liegt allerdings bei Dir. Ein Gutachter könnte hier helfen, der kostet aber wahrscheinlich mehr als die Reparatur.
Ich hätte gern etwas anderes geschrieben, sorry.

beRThold
Natürlich bin ich gegen Rasen auf der Autobahn. Wer soll den ganzen Schei... denn mähen?
RT1250 Tourer

Re: Wer muß zahlen Werkstatt oder ich

Beitrag von RT1250 Tourer »

So kanns kommen :roll:

Bei mir liegt der Fall genau Anders rum, ich hab mir bei der Demontage der Gepäckbrücke 3 der 4 Schrauben, welche ihre Gegenmutter im Kunststoffteil eingegossen haben, beim lösen überdreht ( Gewindebuchse im Kunststoffteil dreht sich mit)
Auf meine Frage beim Freundlichen, was man machen könnte und wie es sei, wenn dieser Schaden (zu fest sitzende Schraube lösen) bei ihnen passiert sei, bekam ich folgende, direkte Antwort vom Service Meister : in dem Fall hätten wir die A....karte, ist schließlich unser Fehler.
Soll heißen, sie hätten den Schaden ohne Kostenbeteiligung des Kunden abgewickelt (ca 280,€ kostet das Teil) Eine Abwickung über Garantie, oder evtl eine Werksbeteiligung wurde abgelehnt (von mir auch nicht gefordert, aber man spricht ja mal drüber) , da die Schrauben schließlich ab Werk so sicher fest sein müssen, daß man sie unterwegs nicht verliert.

Eine direkte und standhafte Aussage zu genau deinem Fall wird dir aber mit Sicherheit nur ein Jurist geben können, die haben es schließlich gelernt.
Viel Glück für dich und deine RT :up:
Grüße vom RT1250 Tourer Wilfried
:R1200RT_-_granitgrau:
Fahre nie schneller als dein Schutzengel fliegt
RT-Ralph

Re: Wer muß zahlen Werkstatt oder ich

Beitrag von RT-Ralph »

Hallo!

Nimm mal mit denen hier Kontakt auf: http://www.kfz-schiedsstellen.de/

Das ist für dich absolut kostenlos und unverbindlich, wenn die aber für dich entscheiden stecken die Werkstätten immer zurück.
Dobermann09

Re: Wer muß zahlen Werkstatt oder ich

Beitrag von Dobermann09 »

Das ist wieder mal typisch.
Die Werkstätten können heute nur noch tauschen od. Neuteile verbauen.
Früher hatten sie gute Leute die noch Ahnung von Technik hatten, heutzutagerlinge den Werkstattboden steril zu halten :x:
Servus Alfred
Lutzel

Re: Wer muß zahlen Werkstatt oder ich

Beitrag von Lutzel »

Hi, man gibt eine Maschine in die Werkstatt eben weil die fachgerecht arbeitet. Wenn sie dabei etwas verbockt, hat sie das auf eigene Kosten in stand zu setzen.So schon 2 Mal in der Autowerkstatt geschehen. Anders ist es wenn du vorher auf evtl. Riesicken hingewiesen worden bist und dann den Auftrag trotzdem ausgelöst hast.

Ich denke die Schiedsstelle ist hier der richtige Weg!!!
Gruß Lutz
Antworten