"Weiche" Bremse

Motor, Getriebe, Elektrik, Reifen usw. bis Bj 2013
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RalfPeter

"Weiche" Bremse

Beitrag von RalfPeter »

Hallo Zusammen,

Gestern war ich beim Ganztages-Kurventraining beim ADAC (hat richtig Laune gemacht).

Bei abgesperrtem Gelände und ausreichend Abstand konnte am Ende des Trainings das geübte / erlernte nochmals ordentlich ausprobiert werden.

Es war das erste Mal für mich, dass ich mit den Fußrasten in den Kurven geschliffen habe. Das machte allerdings mutig und so habe ich mal ein wenig "fliegen" lassen (was auch immer der ein oder andere darunter verstehen mag ;-)).

Allerdings bei 4.ten, 5.ten scharfen Anbremsen mit der Vorderradbremse (so ca. aus 120 km) vor einer Spitzkehre war das "Griffgefühl" etwas schwammig; der Griff mußte viel weiter gezogen werden und die Verzögerung ließ auch deutlich nach.

Also kurze Pause (5 min) und dann wieder eingereiht. Die Bremsleistung und das "Griffgefühl" waren wieder wie erwartet, ließen dann aber wieder genauso nach. Das finde ich ein wenig bedenklich. Nicht dass die Verzögerung ganz ausbleibt.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder hat einen Tipp oder eine Idee was die Ursache sein könnte?
Tronny

Beitrag von Tronny »

... meine Meinung nach ist das nichts anders als "Fading", also das Nachlassen der Bremswirkung durch Wärme.
Das ist völlig normal und vergeht wieder, wenn die Bremsscheibe und Bremsbeläge abgekühlt sind.
Viele Grüsse sendet

Jörg

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Sieh immer zu, daß der Tankdeckel zum Himmel zeigt
einfachandreas
Moderator

Beitrag von einfachandreas »

Hallo Ralf,
" Fading " kann es sein, möglich ist aber auch, dass Deine Bremsflüssigkeit mal gewechselt werden müßte. Da sie ja bekanntlich Feuchtigkeit aufnimmt reduziert das den Siedepunkt, auch dabei lässt die Bremswirkung nach.
Gruß aus Wassenberg
Andreas
Natürlich ist ein Leben ohne RT möglich, es lohnt aber nicht
frei nach Viktor von Bülow

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RT-Runner

Beitrag von RT-Runner »

Hallo Ralf,

so wie du es beschreibst, klingt es m.E. auch nach Fading.

Ich hatte mal das Vergnügen mit alter Bremsflüssigkeit am Furka, abwärts. Das ist schlimmer. :shock: :shock: Da greifst du wirklich plötzlich ins nichts!!

Und das dauert locker ne halbe Stunde, bis du wieder ne Wirkung hast, die du als Bremsen bezeichnen würdest!

Da die RT aber integral bremst, wäre bei [u]einem[/u] kochenden Kreis deine Beschreibung noch erklärbar, falls die Bremswirkung so deutlich nachgelassen hat.

Wie alt ist denn die Bremsflüssigkeit?
Gruß aus Hildesheim
Arnd


2010-2018 R1200RT ..... Bj. 2009
2018 - .... R1200RT LC .. Bj. 2018
hubi85120

Beitrag von hubi85120 »

Hallo Ralf

kann es sein, dass du noch Besitzer einer der ersten RTs mit Bremskraftverstärker bist. Diese Anlage kam u.a. neben dem Batterieproblem auch aus ebendiesem Grund in Verruf - man sagte ihr nach, dass der Druckspeicher des Bremskraftverstärkers nach einigen kurz aufeinander folgenden Vollbremsungen nicht mehr schnell genug nachfüllte und die Bremsleistung fadingähnlich nachlies.

Wenn ja, dann ist das was du bemerkt hast durchaus erklärbar und erklärt vor allem das schnelle wieder verfügbar sein der vollen Bremsleistung, weil der Druckspeicher eben schnell wieder voll ist
ralf64

Beitrag von ralf64 »

@Hubert,

also bei der 1200er gab es den Bremskraftverstärker doch schon ne Weile oder ?

Gruß Ralf
oRTwin

Beitrag von oRTwin »

Hallo Ralf,

auch wenn ich eine 11er habe.
Was Du beschreibst, klingt nach Fading (Nachlassende Bremswirkung).
Das "repariert" sich wieder selbst durch Abkuehlung.

Wie Andreas schrieb, lasse 'mal die Bremsfluessigkeit kontrollieren.


@Hubert,
Wenn ich mich richtig erinnere, war das "Problem" , dass der Bremskraftverstaerker ganz ausgefallen ist
durch mangelnde Batterieleistung.
Das wuerde sich dann durch einfaches Stehen lassen nicht beheben, sondern nur durch Aufladung der Batterie.
hubi85120

Beitrag von hubi85120 »

Wenn ich mich richtig erinnere, war das "Problem" , dass der Bremskraftverstaerker ganz ausgefallen ist
durch mangelnde Batterieleistung
Hallo Ralf
schau dir mal den Artikel http://www.einszweidrei.de/zzedit/bmw-a ... 200602.htm an. Insbesondere unter der Überschrift "Was genau soll denn überhaupt ausgefallen sein?"; den zweiten Absatz.

Da wird der Ausfall des BKV aufgrund häufiger Bremsnutzung beschrieben

Zum Thema Verwendung des BKV - in der RepROM wird aus dem Grund bei der RT zwischen Erstbaustand und Baustand ab 07/2006 unterschieden - mit und ohne BKV
Ulle

Beitrag von Ulle »

RalfPeter hat geschrieben:
Allerdings bei 4.ten, 5.ten scharfen Anbremsen mit der Vorderradbremse (so ca. aus 120 km) vor einer Spitzkehre war das "Griffgefühl" etwas schwammig; der Griff mußte viel weiter gezogen werden und die Verzögerung ließ auch deutlich nach.
Ich denke, da dies bereits nach dem 4. O. 5. Bremsvorgang auftauchte, was nun wirklich noch nicht die Welt ist, daß die Bremsflüssigkeit gewechselt weden sollte und zwar schleunigst.
RT-Runner hat geschrieben:
Ich hatte mal das Vergnügen mit alter Bremsflüssigkeit am Furka, abwärts. Das ist schlimmer. :shock:
Ist mir mal mit meiner K an der Zillertaler Höhenstrasse passiert. Zum Glück hat die Hinterradbremse ausgereicht und ich bin mit einem heftigen Schrecken davon gekommen.
Dazu mal eine Frage: Da die 12er ein Integralbremssystem hat, muss ich doch wohl davon ausgehen, daß in solch einem Fall weder hinten voch vorne etwas geht????

RalfPeter hat geschrieben:
Es war das erste Mal für mich, dass ich mit den Fußrasten in den Kurven geschliffen habe. Das machte allerdings mutig und so habe ich mal ein wenig "fliegen" lassen (was auch immer der ein oder andere darunter verstehen mag ;-)).
Erstaunlich wie flott man unsere Dicke durch die Kurven hetzen kann, gell?
Da wundert sich so manch einer der mit seiner Rennsemmel versucht vorbei zu ziehen. :lol:
RalfPeter

Beitrag von RalfPeter »

Hallo Zusammen,

Danke für die vielen guten Hinweise.

Meine RT ist Baujahr 2009, also ohne BKV. Den hatte ich meiner vorherigen RT (Anmerkung am Rande: ich hatte den Eindruck, dass mit BKV die Bremse richtig zugepackt hat, auch wenn mich das Geräusch im Stand immer genervt hat). Das wäre sicher eine sinnvolle Erklärung gewesen.

Meine Bremsflüssigkeit ist jetzt fast auf den Tag genau 1 Jahr in den Leitungen. Das die Bremsflüssigkeit so empfindlich sein kann, hääte ich eher nicht vermutet. Ich werde also erstmal die Inspektion in 3 Wochen abwarten. Dann werde ich berichten, ob sich das Verhalten verändert hat.

Der Begriff "Fading" (kenne ich nur aus dem Akustikbereich) war mir bisher völlig unbekannt, die Wirkung von "alter" Bremsflüssigkeit schon. Bisher aber noch nicht so bewußt.

Danke an alle, die diesen Beitrag verfolgt und ergänzt haben.
RalfPeter

Beitrag von RalfPeter »

Hallo Ulle,
Ulle hat geschrieben:Erstaunlich wie flott man unsere Dicke durch die Kurven hetzen kann, gell?
Da wundert sich so manch einer der mit seiner Rennsemmel versucht vorbei zu ziehen. :lol:
Da sagst Du was! Das Ganztageskurventraining hat mir echt Vertrauen gegeben. Ich bin zwar schön öfter schneller gefahren, war aber noch nie so schnell unterwegs! Tja, auf einer Strecke zählt nicht die Maximalgeschwindigkeit, sondern die Zeit die man zum durchfahren braucht.

Beim Training war auch ein junger Fahrer mit einer Suzuki GSR-1000 mit Rennauspuff und 190 PS. Der guckte schon recht sparsam, dass er nicht nur nicht mir, sondern auch meiner Frau mit ihrer CS nicht folgen konnte. Ich glaube der braucht noch ein paar Tainingseinheiten.
Ulle

Beitrag von Ulle »

RalfPeter hat geschrieben: Meine Bremsflüssigkeit ist jetzt fast auf den Tag genau 1 Jahr in den Leitungen. Das die Bremsflüssigkeit so empfindlich sein kann, hääte ich eher nicht vermutet.
Ein Jahr ist eigentlich noch nicht soo alt. Allerdings sollte die Bremsflüssigkeit schon jährlich gewechselt werden. Lieber einmal zu viel…
RalfPeter hat geschrieben:Hallo Ulle,
Ulle hat geschrieben:Erstaunlich wie flott man unsere Dicke durch die Kurven hetzen kann, gell?
Da wundert sich so manch einer der mit seiner Rennsemmel versucht vorbei zu ziehen. :lol:
Da sagst Du was! Das Ganztageskurventraining hat mir echt Vertrauen gegeben. Ich bin zwar schön öfter schneller gefahren, war aber noch nie so schnell unterwegs! Tja, auf einer Strecke zählt nicht die Maximalgeschwindigkeit, sondern die Zeit die man zum durchfahren braucht.
Beim Training war auch ein junger Fahrer mit einer Suzuki GSR-1000 mit Rennauspuff und 190 PS. Der guckte schon recht sparsam, dass er nicht nur nicht mir, sondern auch meiner Frau mit ihrer CS nicht folgen konnte. Ich glaube der braucht noch ein paar Tainingseinheiten.
Tja, wenn der Jockey nichts taugt, kann das beste Rennpferd keine Leistung zeigen. :wink:
Mischa
Mod im Ruhestand

Beitrag von Mischa »

RalfPeter hat geschrieben:
Meine Bremsflüssigkeit ist jetzt fast auf den Tag genau 1 Jahr in den Leitungen. Das die Bremsflüssigkeit so empfindlich sein kann, hääte ich eher nicht vermutet. Ich werde also erstmal die Inspektion in 3 Wochen abwarten. Dann werde ich berichten, ob sich das Verhalten verändert hat.
Hallo Ralf,

wenn Deine Bremsflüssigkeit erst in 2009 gewechselt wurde, dann ist dies nach 1 Jahr natürlich nicht wieder notwendig.
BMW sieht den Austausch alle 2 Jahre vor.
Viele Grüße
Thomas


Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein! ( Voltaire )
dzero

Beitrag von dzero »

Auch ich habe die selben Bremsprobleme gehabt.
Nach der Einfahrzeit habe ich festgestellt, dass beim Anbremsen, bei schärferer
Fahrt, nach der vierten Kehre die Vorderbremse weg war.
Der Griff war so weich wie die Kupplung, die Bremswirkung fast null.

3 Monate hat BMW gebraucht um das Problem zu lösen.
BMW München hat gemeint ich bremse falsch usw.
BMW Salzburg hat versichert das ich der Einzige weltweit sei der so ein Problem
behauptet.
Alleine meine Werkstätte bemühte sich und wollte mir eine neue Bremseinheit (Bremsgriff und die daran hängende Technik) einbauen.
Siehe da, dieses Ersatzteil wurde unterdessen von BMW gesperrt.
Ich habe dann nach langem hin und her das modifizierte Teil aus der laufenden Produktion
erhalten, da es im Teilekatalog für die Werkstätte noch nicht verfügbar war,

Was da wirklich kaputt war habe ich nie erfahren. Ich glaube es war ein Konstruktionsfehler. Das fahren war gefährlich und man hat ein komisches Gefühl.

Übrigens war ich mit meinem ehemaligen BMW mit Bremskraftverstärker sehr zufrieden.
hatte nie ein Problem und die Bremswirkung war einfach besser.

Viele Grüße
Guido
RalfPeter

Beitrag von RalfPeter »

Hallo Guido,

Das liest sich genau wie das Problem das ich hatte (habe?). Ich bringe die RT im September zur 10er Inspektion. Dann werde ich doch mal nachfragen, warum ich jetzt der Einzige weltweit bin, der dieses Bremsproblem hat.

Was höre ich immer beim Händler: "... das hatten wir noch nie ..."

Ich kann Dir nur beipflichten: mit dem BKV hatte ich nie ein Problem und wäre das Geräusch nicht gewesen, wäre es sicher die bessere Lösung (für mich).
andreas63

Beitrag von andreas63 »

Hallo zusammen,

um das Thema "Einzelfall" noch etwas klarer ins Reich der Sagen zu verbannen.

Von 1996 bis 2009 hatte ich eine R 1100 R und bin einiges mit ihr in den Alpen gefahren. Manchmal war die Hinterradbremse bei Passabfahrten schwach bis kaum vorhanden, aber die Vorderradbremse war immer Top.

Seit September 2009 nun also eine neue R 1200 RT (noch ohne neue Köpfe) und in diesem Sommer bei der Abfahrt vom Timmelsjoch mit Sozia wurde die Vorderradbremse immer weicher. Wirkung war schon noch da, aber ich musste den Griff deutlich weiter ziehen. Dabei bin ich nur normal den Pass heunter gefahren -- schnell ist anders. Ich hab es dann noch etwas langsamer angehen lassen und langsam wurde die Bremse wieder stabiler. Auf den anderen Pässen hatte ich das Problem dann nicht mehr.

Schade: Ich hatte gehofft, im neuen Motorrad endlich eine Bremse zu haben, auf die ich mich ganz einfach verlassen kann ohne immer nachzudenken, ob es Zeit wäre, mal etwas langsamer zu fahren.

Wenn es dazu was Neues über Ursachen gibt, würde es mich auch interessieren. Ich werde es bei der Inspektion im Oktober auch ansprechen. Nach 6000 km und 9 Monaten seit dem letzten Wechsel darf es wohl nicht an der Bremsflüssigkeit liegen.

Beste Grüße, Andreas

PS: Verbrauch bisher 5,0 l/100 km auf 6000 km (soviel zum Fahrstil)
Rosinante

Beitrag von Rosinante »

Hallo @all,


gleiches Problem, bei Abfahrt von Samnaun Richtung Landeck stark nach-

lassende und schwammige Bremse. Bei meiner R1100R war ein solches Ver-

halten, bei gleichen Bedingungen, nie fest zu stellen. Meine Rt, EZ 5.09.,

hat dieses Verhalten bereits erstmalig bei ca. 2500 Km gezeigt. Zu alte

Bremsflüssigkeit schliesse ich definitiv aus. Beim Händler war nur Achselzuc-

ken angesagt. Sollten noch weitere RT-Freunde dieses Phaenomän festge-

haben, schreibt bitte Eure Erfahrungen.


Gruss

Rainer
SofaCruiser

Beitrag von SofaCruiser »

Bei meiner RT (BJ 02/2009) habe ich binnen 33.000km noch kein Nachlassen der Bremse feststellen können.
Allerdings wurden mir Ende Juni auf Garantie die Bremsleitungen und dabei auch die Bremsflüssigkeit ersetzt, so dass ich davon ausgehe auch auf den nächsten 30.000km von diesem Unbill verschont zu bleiben...
Bernd Almstedt

Bild

BMW R1200RT - EZ: 23.03.2009 - aktuell 119.200km
RalfPeter

Beitrag von RalfPeter »

Hallo Zusammen,

Hier die Rückmeldung nach der 10.000er Inspektion. Die Bremsleitungen waren alle dicht, Bremsflüssigkeit ok.

Bei der 10.000er (bzw. Jahresinspektion, was bei mir zusammenfiel) wird die Bremsflüssigkeit gewechsel.

Ich bilde mir ein, dass die Bremse jetzt etwas direkter anspricht, habe aber noch keine Gelegenheit gehabt mehrfach hintereinander scharf zu bremsen. Ob das "weiche" Gefühl am Handbremshebel wieder auftritt werde ich ggfls. berichten.

Btw.: 10.000er + Jahresservice 369,- €.
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