Bitumen

Technische Fragen rund ums Motorrad
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BMWRT7

Bitumen

Beitrag von BMWRT7 »

Hallo RT Freunde,

geht es Euch auch manchmal so - die RT läuft gut - die Fahrt ist super - die Straße immer im Auge und dann immer häufiger "Bitumen" im Blickfeld - meist noch auf der Ideallinie und oft noch schöne lange reifenbreite Streifen.

Ich denke jeder von uns hat schon mal mit diesem schwarzen Material gehadert - egal welcher Reifen aufgezogen ist.
Wenn es dann noch etwas feucht auf der Straße ist - kann es wie Glatteis wirken - für uns Zweiradfahrer also m.E. sehr gefährlich bis lebensgefährlich.
Auch die Straßenbauer - bzw. die Verantwortlichen Behörden wissen über die Gefahrenbildung - dennoch wird mehr und mehr mit Bitumen
gearbeitet.

Sehe ich das alleine so - oder gibt es in Euren Hausrunden auch ähnliche Phänomene ......... muss man oder frau das so hinnehmen .... oder kann man was dagegen tun.
Schließlich verständige ich ja auch die Polizei wenn ich eine Gefährdung durch eine Oelspur erkenne -oder räume Äste aus dem Weg,wenn Sie eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer darstellen.
Ich kann aber doch nicht jede Bitumenritze wegkratzen ! Würde mir dann wohl sogar eine Strafanzeige wegen irgendwas anhängen


Allen so wenig Bitumen wie möglich und soviel Teer wie nötig unter dem Vorder- und Hinterrad

Hans-Dieter
Brummer Klaus

Beitrag von Brummer Klaus »

Ich glaube, dass interessiert die Behörden weniger, entscheidend sind nur die Kosten. Es gibt durchaus geeigneter Materialien (siehe Rennstrecken).
Die Sicherheit ist bei den Ausgaben wohl eher zweitrangig. Anders sieht es bei den Einnahmen (Laser / Radar) aus, diese dienen natürlich NUR der Sicherheit. :mrgreen:

In unserer Region scheint der Split gerade besonders günstig zu sein. :mrgreen:
Bedecken hiermit ganze Straßenabschnitte und das ist nicht nur bei Nässe unangenehm. :(
Auch geflickte Stellen werden einfach mit Split überstreut, der sich dann allmählich über die Straße verteilt. Besonders am Ende von Kurven unangenehm, wenn vorher kein Warnschild aufgestellt wird.
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SofaCruiser

Beitrag von SofaCruiser »

Hallo Hans-Dieter,

da hilft nur vorsichtiges Fahren, sogar auf bekannten Strecken. Auf meiner Hausstrecke haben sie während meiner Spanienrundfahrt auch ein paar Kilometer Straße mit Bitumen geflickt.
Nach der zweiten Kurve bin ich SEHR behutsam - wenn auch mit stark überhöhtem Adreanalinpegel - weitergefahren...

Hilft aber wohl leider nix... - ich habe auch beim örtlichen Bauamt angerufen und sinngemäß gefragt, ob die denn noch alle Tassen im Schrank hätten.

Deren Antwort war so knapp wie gesetzestreu:
"Erstens hätten sich Verkehrsteilnehmer gemäß StVO an die Verkehrssituation anzupassen und bei schlechten Straßen würde es reichen einfach umweltschonend und langsam zu fahren und zweitens ginge es um den kostengünstigen Erhalt der Straßensubstanz und nicht um das Wohlgefühl einzelner Motorradraser..."
Bernd Almstedt

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BMW R1200RT - EZ: 23.03.2009 - aktuell 119.200km
jürgen

Beitrag von jürgen »

...es gibt unterschiedliche Initiativen dagegen. Leicht selbst ergoogeln....einfach Bitumen und Motorradfahrer eingeben.
Brummer Klaus

Beitrag von Brummer Klaus »

SofaCruiser hat geschrieben: Hallo Hans-Dieter,
Wer ist Hans-Dieter :lol: :lol: :lol:
Brummer Willi = Klaus :wink:
Aber genau das was Du schreibst deckt sich mit meiner Meinung, dass die Kosten vorrangig sind.
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BMWRT7

Beitrag von BMWRT7 »

Hallo RTler,
Kosten Kosten Kosten - sicher in unserer Gesellschaft ein wichtiges Argument - also werden zukünftig die Landstraßen nur noch geschottert - dürfte günstiger sein als Teerbelag - aber da gibt es sicher eine Teerlobby.
Ich habe den Hinweis von Jürgen mal aufgenommen und die Seite der Bikeru. in Sachen Bitumen studiert - ich denke ich mache es wie mit der Oelspur und dem Ast - ich versuche die Gefahr zu verringern - also sammel ich Fakten um sie weiterzugeben - macht für mich Sinn.
Natürlich fahre ich auch weiterhin mit dem nötigen Blickwinkel - also immer auf den Teer achten.
In meiner Gegend waren manche Landstraßen gottseidank so schlecht, da war nix mehr mit Flicken , Bitumen, oder Rollsplitt zu machen - Vollerneuerung und schon ist die Hausstrecke eine andere.

Allen eine Fahrt ohne Flicken, Rollsplitt und Bitumen......

BMW Gruß

Hans-Dieter

Geduld Brummer Willi- Du lernst Hans-Dieter auch noch kennen

:bash: :bash: :bash:
SofaCruiser

Beitrag von SofaCruiser »

Hallo Klaus...

Also, ich kenne da einen Hans-Dieter hier im Forum... :lol:
Nix für ungut... :prost:

...glücklicherweise war ich gut in Übung - in der Sierra Nevada kommst Du um eine Kurve rum und dann ist da kein Bitumen; aber leider auch keine Straße mehr...
Da lernt man dann wieder nur so schnell zu fahren, wie man schauen kann!
Bernd Almstedt

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BMW R1200RT - EZ: 23.03.2009 - aktuell 119.200km
Brummer Klaus

Beitrag von Brummer Klaus »

BMWRT7 hat geschrieben: Geduld Brummer Willi- Du lernst Hans-Dieter auch noch kennen
Sorry, war zu schnell Bild Hatte nicht auf die Autoren geachtet und Euch verwechselt. :oops:
Werd demnächst besser aufpassen Bild
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GLKfahrer

Beitrag von GLKfahrer »

Hallo @all,

schaut mal auf diesen Link vom Institut für Zweiradsicherheit (IFZ):

http://www.ifz.de/tippsundtricks-a-z-b-Bitumen.htm
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
andy0815

Beitrag von andy0815 »

Bedenklicher als die Bitumen-Flickerei empfinde ich den Trend den Bitumenanteil im Asphalt generell zu erhöhen. Während bei Bitumen-Flickereien meistens noch genug griffiges Material drumherum ist, fallen mir immer mehr ganze Strassenabschnitte auf die (relativ frisch asphaltiert) auch im trockenen Zustand fast keine Oberflächenstruktur mehr aufweisen. Z.B. wurde zwischen Reutte und Ammerwald so etwas fabriziert. Ist mir früher in der Form so nicht aufgefallen. Bilde ich mir das ein oder habt ihr ähnliche Erfahrungen?


Grüße
Andreas
XXX

Beitrag von XXX »

Diese Bitumenstreifen und -flecken können einem den ganzen Spass am Motorradfahren verderben. Ich habe das des öfteren erlebt, dass in einer Kurve plötzlich das Hinterrad einen leichten Satz zur Seite macht. Diese Schrecksekunden bleiben mir natütlich im Gedächtnis.


Grüße

Frank
BMWRT7

Beitrag von BMWRT7 »

Hallo RTler
danke Dir Klaus-Jörgen für die Info Inst.für Zweir.
Ist sicherlich ein Möglichkeit das Thema in die richtige Bahn zu bringen - aber wie schon oben von einigen erwähnt - lieber mal das Gas wegnehmen und mit Weitblick fahren - denn am Ende hat doch der Zweiradfahrer den schwarzen Peter.
Andreas - Deine Beobachtung - Teermischungen nicht mehr so griffig - kann ich hier für die neuen Fahrbahndecken in meiner Gegend nicht erkennen - die lassen sich bei allen Temperaturen gut und griffig fahren.
Aber dennoch - immer schön vorsichtig - hinter der nächsten Ecke könnt die Fahrbahn griffig sein, aber sonstwas Deine Fahrkönnen abfordern.
Was mir aber immer noch nicht in den Kopf will - jeder weiß um die Gefährlichkeit dieser Bitumenstreifen - dennoch wird aus "kostengründen" das Risiko einkalkuliert.
Wäre doch ein kleiner Erfolg, die Meldebögen zumindest dazu führen, dass in Kurven anders geflickt wird - aber ich weiß schon wie das ausgeht, dann steht vor jeder Kurve ein Schild "Schleudergefahr" und es passt schon.

BMW Gruß
Hans-Dieter
RT-Freunde Gruß
Hans-Dieter

Der Weg ist das Ziel


Meine RT Fotos einfach hier KLICK https://photos.app.goo.gl/4Dwe8XmYSmHmsMSC9
Mischa
Mod im Ruhestand

Beitrag von Mischa »

Hallo Hans-Dieter,

irgendwie ist es aus den Köpfen der Verantwortlichen nicht herauszubekommen, dass es erwiesener Maßen andere und auch preisgünstigere Verfahren Strassen zu reparieren.

Bei mir im Dorf haben die im letzten Jahr so richtig großzügig das Material eingesetzt und alle Risse sehr weitflächig damit ausgefüllt.

Bei trockener Stasse gibt es zum Glück ja nur einen kurzen und meist harmlosen Rucker im Fahrwerk der RT, wenn man auf einen Bitumen Streifen kommt, bei Nässe heißt es aber möglichst Abstand zu wahren.
Viele Grüße
Thomas


Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein! ( Voltaire )
bmwjacky

RE Bitumenflecken!!!!!

Beitrag von bmwjacky »

Hallo :cry:

War im Frühjahr in Südtirol genau gesagt von Brixen die herrliche Strasse über St.Andrä zur Plose mit Verlängerung zum Würzjoch :mrgreen:

Es war nicht mehr schön zu fahren,es war leicht feucht und die RT ging immer leicht aus der Ideallinie!!!! Es hat keine Spass gemacht :(

Wie einige von euch schon erkannt haben,die KOSTEN jede Gemeinde,Stadt,Landkreis sparen auf Kosten der BIKER!!!!!

Es gab mal ein Bericht im Das Motorrad wo ein geschädigter Motorradfahrer (War dadurch ein Krüppel geworden Quperschnitt gelähmt)
bis zm höchsten Gericht gegangen ist. :mrgreen:

Ergebnis es hat sich nichts geändert,ehrlich gesagt wir Motorradfahrer haben keine Lobby.Es gibt Ausnahmen wo diese Bitumenstreifen aufgeraut sind!!! Aber das sind Ausnahmefälle!!

Vor jeder Ölspur wird gewarnt,aber ich habe noch keine Warninfotafel von Schleudergefahr durch Bitumenstreifen gesehen. :(

Wenn Unfälle durch diese Bitumenstreifen passieren,wird zumeist durch Unfallaufnahme kurz mitgeteilt"Nicht angepasste Geschwindigkeit oder einfach zu schnell gefahren"

Vielleicht können sich noch einige von euch RT Freunde daran errinnern??
Die Zebrastreifen waren glatt wie Schmierseife ebenso die Mittelstreifen,heute kannst du gefahrenlos auch bei Nässe drüberfahren!!!

Leider spielen Kosten eine größere Rolle als die Sicherheit der Motorradfahrer!!!!!! Gruss aus dem Allgäu bmwjacky :R1200RT_-_granitgrau:
xxxx

Beitrag von xxxx »

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Zuletzt geändert von xxxx am 03.07.2010, 05:21, insgesamt 1-mal geändert.
Mischa
Mod im Ruhestand

Beitrag von Mischa »

Hallo,

das mit den Reibwerten hört man immer wieder, auch das diese eingehalten werden.
Dass das nicht stimmt, zeigen die Unfälle, deren Ursache Bitumen gepaart mit Nässe waren.
Viele Grüße
Thomas


Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein! ( Voltaire )
xxxx

Beitrag von xxxx »

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Zuletzt geändert von xxxx am 03.07.2010, 05:21, insgesamt 1-mal geändert.
oRTwin

Beitrag von oRTwin »

Hallo Michael,

Ich teile Deine Meinung, dass EIN (!!) Bitumenstreifen keinen Biker aus der Ruhe bringen sollte,
egal, ob es Nass ist oder nicht. Es führt ja auch nicht jeder Kanaldeckel zu einem Umfall bzw.
wird entsprechend vorsichtig überfahren.

Auf meiner Hausstrecke im ODW (Neunkirchner Höhe) waren jahrelang mindestens 5 Längsstreifen und
dazwischen noch einige Querstreifen.
Das wird dann schon zum "Eiertanz", gerade wenn es Nass ist.

Das mit den Reibwerten, hmmm
ich antworte 'mal mit einem Sprichwort:
"ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe ...."
Ich denke, da gibt es genügend "Raum für Auslegungen", d. h. es wird die Strasse gemessen und nicht
der Bitumenflecken.
...ausserdem macht es ja nichts, wenn ein Reifen auf Bitumen fährt, ein Auto hat ja noch drei weitere Reifen, die
auf "normalem" Asphalt gut haften.

Ansonsten ist es doch ein probates Mittel, die Schuld einfach auf den Moppedfahrer zu schieben
"die sind ja sowieso alle vieeeell zu schnell !!! "
Brummer Klaus

Beitrag von Brummer Klaus »

rtcaptain hat geschrieben: .... Und wer sich viel Mühe macht die "Straße zu lesen", der hat eine gute Chance nicht dem Bitumen zum Opfer zu falllen.
Mit dem "Straße lesen" hast Du natürlich völlig recht, neben der Blickrichtung das A und O beim Motorradfahren. :D
Allerdings wirds schwierig, wenn Bitumen oder Split am Ende einer Kurve auftauchen, und das ohne Vorwarnung. Da kann ich den Straßenbelag nicht vorher "LESEN".
Sebstverständlich sollte man, rein theoretisch, so fahren, dass man immer auf solche Situationen vorbereitet ist. Aber Hand aufs Herz, wer bremst vor jeder Kurve so ab, dass er, z.B. auch bei Öl auf der Fahrbahn, immer auf der sicheren Seite ist. :wink:
BildGrüße aus dem Bergischen Land,
Bild"Fahren und fahren lassen" Bild
Mischa
Mod im Ruhestand

Beitrag von Mischa »

Ich weiß nicht, wer sich noch an den Fall erinnern kann, bei dem bei Nässe ein Motorradfahrer auf einer mit Bitumen sanierten Fahrbahn zu Fall und zu Tode kam.
Dessen Vater war jahrelang im Rechtsstreit mit dem Behörden gelegen, auch Motorrad hatte immer wieder darüber berichtet.

Bitumen ist halt mehr als kritisch bei Nässe, da hilft es einem im Zweifelsfall wenig, eine Straße gelesen zu haben, wie wir es als Biker ja ständig tun um vor Überraschunegn gefeit zu sein.

Damals wurden, auch im Fernsehen, neue Verfahren als Alternative zu Bitumen vorgestellt, die auch wirtschaftlich eine Alternativbe waren. Neues hat es aber oft schwer, sich durchsetzten zu können.
Viele Grüße
Thomas


Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein! ( Voltaire )
xxx

Beitrag von xxx »

Mischa hat geschrieben:Ich weiß nicht, wer sich noch an den Fall erinnern kann, bei dem bei Nässe ein Motorradfahrer auf einer mit Bitumen sanierten Fahrbahn zu Fall und zu Tode kam.
Dessen Vater war jahrelang im Rechtsstreit mit dem Behörden gelegen, auch Motorrad hatte immer wieder darüber berichtet.
Thomas,
ich erinne mich gut daran. Der Bericht ging auch durchs Fernsehen und war auf mehreren Kanälen zu sehen.

Ich selbst habe einen "Heidenrespekt" vor Bitumen - wenn es naß ist. Im Sommer "suche" ich in Kurven Längsstreifen mit Bitumen, weil der Reifen daran regelrecht "klebt".

Machen werden wir nichts an Bitumenflicken. Die wirklich schönen Strecken sind verkehrstechnisch häufig nachrangig. Da ist einfach kein Geld für da.

Grüß Gott
und Glückauf
Fritz
Thomas der Boxer
Mod im Ruhestand

Beitrag von Thomas der Boxer »

Ich rutsche ganz gerne mal über einen Bitumenstreifen,
da drückt mich meine Lisa immer ganz fest. :mrgreen:
Gruss Thomas
---------------------------
R 100RT / R1200RT LC

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BeeMWe

Beitrag von BeeMWe »

..... ihr meint bestimmt diesen hier:

http://www.gvxnet.net/BIKES/BITUMEN.HTM
Mischa
Mod im Ruhestand

Beitrag von Mischa »

Hallo Gerald,

genau diesen Fall meine ich.
Danke für den Link.
Viele Grüße
Thomas


Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein! ( Voltaire )
BeeMWe

Beitrag von BeeMWe »

Das Problem Bitumen (etwas unwissenschaftlicher erklärt):

Das Zeug lässt sich gut verarbeiten. Ist kostengünstiger als Abfräsen und neu Asphaltieren. Aber leider sauglatt.

In den Merkblättern für die Erhaltung von Asphaltstraßen werden Ausbesserungsverfahren unter Verwendung von Bitumen nur für lokal begrenzte Schäden (Nähte, Risse, Fugen bis 5 cm) empfohlen. Der ursprüngliche Lebensraum von Bitumen ist die Abdeckung von Fahrbahnsensoren, etc. Und auch dort nur in verträglichem Umfang.

Die gespritzte oder geschlämmte Bitumenschicht wird (bei sachgerechter Ausführung) mit Brechsand oder Edelsplitt abgestreut und gewalzt, um die geringe Griffigkeit von Bitumen zu verbessern. Letzter Punkt wird oftmals nur dem folgenden Verkehr überlassen. Bei Nutzung der Straße geht diese Griffigkeit aber wieder verloren. Der Split drückt sich unter die Oberfläche oder wird weggerissen. Reibwertprüfungen werden nur in Ausnahmefällen (weil teuer) oder bei der Abnahme von Neubaustrecken vorgenommen.

Solch mehr oder weniger blanker Bitumen ist je nach Wetter unterschiedlich glatt. Trocken besitzt er noch ca. ein Drittel der Haftung von normalem Asphalt. Nass entspricht sein Reibwert dem von Glatteis oder nassem, rostfreien Stahl (µ=0,2). Gerade bei Nässe sind Bitumenflicken nur mit viel Glück und Gespür zu erkennen. Oftmals aber nicht.

Höhere Temperaturen erzeugen das Gleiche Problem wie Nässe. Zusätzlich verformt sich der Bitumen dabei sehr leicht. Wer jetzt an 45°C im Schatten denkt pokert zu hoch. Die höhere Temperatur liegt ab 23°C an, also bei rentnerfreundlicher Zimmertemperatur.

Mehrere Ausbesserungsarbeiten lassen eine Straße mit sehr unterschiedlicher Haftung und unebener Oberfläche (Buckelpiste) entstehen, auf der zum Bitumen auch noch Störungen über das Fahrwerk die Stabilität vermindern.

Für die Praxis bedeutet das: Die theoretisch maximale Schräglage sinkt auf Bitumen von 45 Grad (Hockenheim oder so) auf nur noch 15 Grad. Nun gut. Die Meisten von uns bewegen Ihr Bike sowieso nicht über 20-25 Grad hinaus. Der Rest ist aber kein „Sicherheitsabstand“, weil der Kopf, Vorausfahrende, eine Bodenwelle oder die Trittbretter bei diesem Bereich bereits die Sturzgrenze sein können. Die Schräglage hängt auch nur indirekt mit der Geschwindigkeit zusammen. Ein Breiter Reifen und niedriger Schwerpunkt, brauchen bei gleicher Geschwindigkeit mehr Schräglage als dünnbereifte Enduros.

Logischerweise verliert der Biker auch beim Bremsen auf Bitumen. Selbst die mit ABS.

Also: Zuviel Schräglage auf Bitumen = Sturz, auch weil wegrutschen noch mehr Schräglage erzeugt; Da nicht beide Räder gleichzeitig auf dem Flicken sind, versetzt es zusätzlich die Spur.

Bremsen auf Bitumen = Das Gleiche, weil das Richtungsführende Vorderrad blockiert, und nun keine Kreiselkraft mehr hat. Der geringste Lenkereinschlag lässt die Fuhre umkippen.
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