Notfall Tracker

[Der Niederrheiner]

Hallo zusammen,

hat jemand Erfahrungen mit diesen Notfall Trackern beispielhaft Spot Gen3, Garmin inReach, oder ähnliche Geräte?

Würde mich über Antworten freuen.

[PeJo]

Ich kann zu diesen und allgemein den separaten Notfall Trackern leider nichts sagen.

Meine diesbezügliche Lösung geht davon aus, dass ich alle Hardware Komponenten, die dazu nötig sind (GPS, GSM, G-Sensor), bereits im Handy habe. Für mich reicht also eine ernst zunehmende App wie "BikerSOS" als kostengünstige Alternative aus. Einen Ernstfall hatte ich allerdings noch nicht, kann also so gesehen wenig berichten. Das Problem des Stromverbrauchs und der erforderlichen GSM Verbindung (in CH Daten-Roaming abschalten!) haben ja beide Lösungen.

[Flyingo]

Hallo Stefan,
mit den Trackern habe ich mich auch noch nicht befasst, wohl aber mit dem BikerSOS. Die Basisversion kann keine automatische Unfallerkernnung abschicken, sondern nur die teure Premiumversion. Und wie die einen Unfall erkennt, weiß ich nicht.
Deshalb habe ich auf meinem Handy meinen Standort mit meiner Familie geteilt. So können sie zumindest sehen, ob ich schon stundenlang im Graben liege oder doch im Biergarten. Und da Motorradfahren nie ganz ungefährlich ist, habe ich mir noch eine Airbag-Weste gegönnt (Ist aber eine andere Geschichte).

[Der Niederrheiner]

Ok, danke erstmal.
Ich muss da vielleicht etwas erklären.
Ich bin oft alleine unterwegs, so auch bei meiner jährlichen mehrtägigen Tour.
Das tracken mache ich über Spotwalla, so können alle diejenigen, denen ich den Link sende, meine Tour im 5minutentakt mitverfolgen.
(Momentan ein Bekannter von mir, der heute morgen gestartet ist benutz das auch). Das funktioniert solange, wie Mobilfunkempfang vorhanden ist.
Und da liegt eben die Krux.
Im vergangenen Jahr, auf meiner Route in die Schweiz und abgelegenen Stellen in den Bergen, konnte man die Aussetzer auf dem Track sehen, Daten konnten wegen Funklöcher nicht gesendet werden. Respektive kann man dann auch keinen Notruf absetzen. (Das Datenroaming ist verschwindet gering mit Spotwalla.)
Die Geräte die ich meine, haben mit Mobilfunk nichts zu tun, sie greifen auf Satelliten zu und funktionieren immer, egal wo.
Das gibt Sicherheit, wenn mans nicht selber mehr bedienen kann, erkennen diese anhand eines Bewegungsmusters, ob Notfall eingetroffen ist oder nicht.
In 35 Jahren Feuerwehr hab ich schon einiges erlebt. Daher möchte ich nicht für meine Sicherheit an der falschen Stelle sparen.
Ist man nicht alleine unterwegs, sieht die Sache unter Umständen etwas anders aus.
Davon abgesehen muss man ja nicht unbedingt selbst in Notlage geraten, sondern z. B. jemand anderes auf der Wegstrecke.

[Michi]

Hallo Stefan
Wenn Du via Satellit kommunizieren willst, wird es schnell sehr teuer. Ob es wahrscheinlich ist, dass Du einen Unfall oder Herzinfarkt an einem Ort hast, an dem es kein Netz und keine anderen Verkehrsteilnehmer gibt, musst Du selber wissen. Die einfachste Lösung ist es, dein Smartphone so einzurichten, dass es deine Partnerin orten kann (wenigstens solange du auf Tour bist, sonst eher weniger :-) Damit dürften die wahrscheinlichsten Risiken abgedeckt sein.

Gruss

Michi

[WinniMo]

Leider funktionieren die Tracker auch nicht immer, sondern nur, wenn sie einen Sateliten "sehen". Das kann in tiefen Tälern schon mal über ein - zwei Stunden nicht sein.

[Klaus RT]

Hallo Stefan,

habe meine komplette letzte Tour von Süd-Frankreich über die Schweiz und nach Hause mit BikerSOS gefahren, über 4000km.
Kirsten wusste zu jeder Zeit wo ich war. Die Lücken in den Sendemasten sind da aber nicht so kritisch.
Auch eine Satellitenverbindung kann Dir abreißen (Tunnel, tiefe stark bewaldete Täler) sieht man am schlechten GPS Empfang.
In Frankreich war auf einem Stück (ca. 3-5 km) kein GPS Empfang.

Bei Garmin kostet das günstigste Monatsabo für die Satellitenverbindung im Jahres Vertrag 14,95€ (da kommen dann noch Zusatzkosten dazu).

[PeJo]

(...) Und wie die einen Unfall erkennt, weiß ich nicht. (...)

BikerSOS erkennt einen potentiellen Unfall genauso, wie Garmin oder Auto-Notruf-Systeme: über die Interpretation von G-Kräften. Die Hersteller haben Versuche mit Dummies gemacht (und dokumentiert), um ihr System zu entwickeln. Ich kann nicht beurteilen, ob das besser, schlechter, oder genauso gut klappt, wie bei Garmin und anderen, aber die Strategie ist die gleiche. Auch BikerSOS gibt nach Erkennen einer Unfall Situation erst mal akustischen Alarm und nach kurzer Zeit ohne Abschaltung des Alarms den Notruf mit Ortsangabe heraus, ohne Abo an eine beliebige Handynummer, mit Abo auch an eine Notrufzentrale. BikerSOS kann man wöchentlich, monatlich oder pro Jahr abonnieren. Das mache ich entsprechend bei Solo-Touren.

Hauptnachteil von BikerSOS ist meines Wissens, dass es auf iOS für das Absetzen eines Notrufs Datenroaming erfordert, da iOS keine durch Apps selbständig ausgelösten SMS oder Anrufe erlaubt. Das war mindest mal so... Auf Android ist das anders.

Frau oder Freunde mitlesen lassen, wo man gerade ist, finde ich eine ungeeignete Strategie für Notfälle. Das wäre mir auf beiden Seiten, bei mir und beim Beobachter, zu ungewiss. Als Unterhaltungsprogramm ist es natürlich super.

[Der Niederrheiner]

Ich danke euch erstmal für eure Infos die für mich neue Fragen hervorgerufen haben.
Diese lasse ich mir von den Anbiezern erklären.
Ich werde berichten.
Unter anderem stört mich etwas die Schnelligkeit bzw. die Umwege zum Absetzen eines Notrufes mancher Systeme.
Der Notruf sollte direkt bei der örtlichen Leitstelle am Schadensort eingehen und die richtigen Kräfte, nicht die Polizei zuerst informieren, um keine Zeit zu verschwenden. Das bedeutet einen evtl. Kontakt mit dem Anbieter.
Eine SMS im Notfall nach Hause, halte ich zuerst für nicht hilfreich.

[Michi]

Hallo Stefan

Nach bald 2 Jahrzehnten im Blaulichtbusiness erlaube ich mir folgendes Urteil: Die Chance, nach einem Selbstunfall bewusstlos an einem Ort zu liegen, an dem keine anderen Verkehrsteilnehmer vorbeikommen oder dich ignorieren, ist doch ziemlich klein. Unfälle sind zahlreich, aber die Anzahl der "Unentdeckten" ist glücklicherweise selbst in ländlichen Gegenden sehr niedrig. Es müssten schon viele ungünstige Faktoren zusammenfallen, dass deine Versorgung (nur) von einem GPS-gestützten Alarmierungssystem abhängt. Und der Zeitverlust bei der Alarmierung über den "falschen" Partner ist vernachlässigbar. Zumindest in den ländlichen Gegenden der Schweiz sind oftmals die Notrufzentralen von mehreren Blaulichtpartnern zusammengelegt.

Gruss

Michi

[Der Niederrheiner]

Hallo Michi,
Danke für deine Einschätzung.
Ich prüfe gerade einen Switter, der im Mobilfunknetz agiert, ist dieser für 10 min nicht zu erreichen, dann per Satellit.
Das drückt die Kosten.
Ich werde berichten.

[Michi]

Hallo Stefan

Hab gerade (personalisierte...) Werbung bekommen: Spot-x für 299 Euro, sieht zwar bescheiden aus, wäre aber in etwa das, was Du suchst.

Gruss

Michi

[Der Niederrheiner]

Hallo Michi,
das wäre so ein Gerät.
Hätte aber den Gen3 vorgezogen.
Ich habe mich jedoch für Protegear entschieden mit Smart Safe mit dem kleinsten Basisvertrag für ein ganzes Jahr.
Der Vorteil ist, das Gerät arbeitet im Mobilfunknetz und nur wenn kein Empfang ist benutzt es das Iridiumnetz mit um die Erde kreisenden Satelitten. (Vorteile sind im Panorama Heft des DAV erklärt).
Dadurch werden Kosten gespart und behält trotzdem den vollen Funktionsumfang. Für mich die beste Lösung.
Allerdings wird das Gerät erst im Juli ausgeliefert.
Dann hätte ich berichtet.
Danke für die Info.