Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

der neue Wasserboxer ab Modelljahr 2014
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Soulpilot

Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von Soulpilot »

Hallo Zusammen,
ich wollte das Abblendlicht verbessern, indem ich eine H7 Xtremvision 130 einbaue. Angeblich kann aber (der Freundliche) diese stärkere Gühbirne durch eine höhere Temperatur die Plastikkompenente des Scheinwerfers zum Schmelzen bringen. Märchen oder Wahrheit? Hat jemand damit Erfahrung?
illfurther

Re: Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von illfurther »

Dass halte ich für ein Gerücht. Ich habe diese Birne in meiner 1150 seit ca. einem Jahr drin und da ist noch nichts von geschmolzenem Kunststoff zu sehen.
Grüße aus dem Oberen Westerwald

Martin
Klaus RT
Moderator

Re: Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von Klaus RT »

Der Kunststoff der Scheibe ist Poylcarbonat auf Basis von Bisphenol-A, Erweichungstemperatur ca. 140°C.
Der Kunststoff der Spiegel sollte aus Polycarbonat auf von Bisphenol-TMC sein, Erweichungstemperatur ca. 200°C.

Haben die Birnen die gleiche Wattleistung? Dann wird auch die Wärmeenergie annähernd gleich sein.

Es wird bei diesen Birnen an der Farbgemperatur gearbeitet, das heißt nicht das die Birne heißer wird.
Diese Temperatur wird in Kelvin angegeben, und entspricht der Farbe von glühendem Stahl bei der entsprechenden Temperatur.
Das heißt aber nicht das die Birne so heiß ist, sonder Lichtfarbe der Birne entspricht der Farbe von glühendem Stahl bei dieser Temperatur.

Wenn das ein Problem wäre müsste Philips das angeben.
Leben und leben lassen

LG Klaus

R1200 RT LC BJ 05/2015

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r1150rt

Re: Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von r1150rt »

Hallo Martin,

der Scheinwerfer der R1150RT hat eine andere Dimension/Aufbau und eine Glasabdeckung vorne dran und kann daher nicht mit dem Scheinwerfer der R1200RT LC verglichen werden.


Hallo Patric,

dieses Thema hatten wir bei verschiedenen Modellen der S-Reihe wo die Scheinwerfer und Gläser aus Kunststoff sind. Es gab innen am Spiegel wie auch an der äußeren Kunststoffabdeckung Risse. Habe damals BMW kontaktiert wie es mit der Verwendung einer anderen H7-Lampe wie Du sie benannt hast, aussieht. Die Antwort hierauf war BMW-typisch, dass diese Glühbirnen von BMW nicht getestet und freigegeben sind, sondern nur diejenigen freigegeben sind, die für Dein Fahrzeug im ETK zu finden ist.

Bei einigen soll es (angeblich) beschädigungsfrei funktionieren, bei anderen nicht. Da sitzt Du zwischen 2 Stühlen, denn BMW nimmt sich einerseits raus und Philips wird und will Dir nicht weiterhelfen, da sie sagen ihr Produkt sei für den Markt freigegeben und wenn etwas am Scheinwerfer kaputt geht, sollst Dich an den Hersteller wenden.
______________
Viele Grüße Herb
Klaus RT
Moderator

Re: Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von Klaus RT »

@ Herb die äusser Kunststoffabdeckung bekommt unter Garantie keine Risse durch wärmere Glühwendeln.
Das ist dann ein Problem, bei der Herstellung der Gehäuse und Spiegelflächen. Das passiert wenn man die Produzenten
der Gehäuse preislich zu sehr unter Druck setzt. Dann weichen diese von den Empfehlungen der Kunststoff hersteller ab.
Oder der verwendete Kunststoff hatte nicht die nötige Qualität, sei es durch Produktionsprobleme oder Hersteller bedingt.

Das können Wir sogar nachweisen. Auch eine thermische degeneration durch äußere Einflüsse ist nachweisbar.
Das weiß sowohl BMW wie Philips. BMW hat das bei uns schon untersuchen lassen.
Mit Philips hängen Wir wegen der Streuscheibenentwickljng zu LED zusammen.

@Patric schreibe doch Mal Philips die sollen Dir mitteilen wie warm die Fassung und das Glas der Birne wird.
Leben und leben lassen

LG Klaus

R1200 RT LC BJ 05/2015

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anjo61

Re: Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von anjo61 »

Solange die Glühlampen die gleiche Leistung haben sollte nichts passieren, da die Wärmeentwicklung die gleiche ist. Die aufgenommene Leistung ist 55 Watt und auch nur die kann in Form von Wärme und Licht wieder abgegeben werden. Kann ja keine Energie dazu kommen, reine Physik.
Kann man aber auch ganz einfach testen. Zwei Glühlampen an eine Batterie anschließen und die Oberflächen- und nahe Umgebungstemperatur mit einem kontaktlosen Thermometer messen.
Das Problem tritt erst auf, wenn für eine Verbesserung der Sicht Glühlampen mit einer höheren Leistung verbaut werden. Gibt es mit 70 und 100 Watt. Haben alle keine Zulassung,

Gruß Andreas
Grüße aus der Lutherstadt Wittenberg
Bibi

Re: Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von Bibi »

Moin Patric,

deinem Profil entnehme ich, daß du eine 1200LC fährst? Da ist der Scheinwerfer dann baugleich zu meinem in der 1250. Ich fahre von Beginn an die Philips Extrem Vision und konnte bis heute keinerlei Nachteile entdecken, nur einen Vorteil: mehr Licht im Dunkeln. Der Unterschied im Dunkeln ist schon deutlich sichtbar. Ich hab hier mal ein Youtube Video verlinkt, wo auch erklärt wird, wie die Technik der höheren Lichtausbeute bei Halogen funktioniert.

LG Bianca
Dreh dein Gesicht in die Sonne und die Schatten bleiben hinter dir
Soulpilot

Re: Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von Soulpilot »

Vielleicht haben die neueren Modellen noch mehr Kunststoff im Scheinwerfer, hat jemand mit einer 1200 LC bzw. mit einer 1250 damit Erfahrung?
Soulpilot

Re: Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von Soulpilot »

Sorry hatte die weiteren Kommentare nicht gelesen, und zu schnell geantwortet.
Hallo Bianca: ja ich fahre ein 1200 LC, danke für Deine Antwort, ich werde es probieren.
Hallo Andreas: ja die angebenene Leistung ist 55W
hardholgi

Re: Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von hardholgi »

Ja, ich habe extrem leuchtstarke H7 in der 1200 RT LC und gar kein Problem. Da jedoch die Halos tagsüber gar nicht leuchten (TFL), hatte ich erst eine Nachtfahrt mit aktivem Abblendlicht. Aber, wie gesagt: no Problem. 55W sind 55 W, egal wie hell der Glühfaden glüht. Die Leistungsdichte ist lediglich direkt im Faden höher, schon am Glaskolben ist die Temperatur die gleiche wie bei allen Standard-Lampen.
RT - since 1987
Soulpilot

Re: Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von Soulpilot »

Danek für Eure Beträge. Die Xtremvisioon 13ß% moto habe ich mir bereits geholt, bleibt nur noch die fummelige Montage, aber das ist eine andere Geschichte ( habe die threads darüber gelesen).
LG
Patrice
r1150rt

Re: Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von r1150rt »

.
Vor genau 4 Jahren habe ich bezüglich der H7-Glühbirnen Kontakt mit Philips telefonisch und BMW per email aufgenommen.
Anfrage bei BMW:
..bei meiner S1000R habe ich die defekte H7-Lampe vom Abblendlicht ausgebaut. Diese Lampe stammt von Philips und es steht die Nummer 12972 drauf, ohne Zusatzbuchstaben. Durch die BMW-Teilenummer 63217160780 musste ich dann feststellen, dass diese Glühlampe bei BMW nicht nur in Motorrädern, sondern auch bei den KFZ verwendet wird, was mich zunächst verwunderte. Denn Philips macht bei den Glühlampen eine Unterscheidung zwischen Auto und Motorrad.
Nur mit dieser Bezeichnung 12972 kann Philips selber nichts anfangen, da bei denen die H7-Lampen mit Zusatzbuchstaben entsprechend deren Modelle versehen sind.

H7-Autolampen: X-tremeVision 12972XV+, VisionPlus 12972VP, Vision 12972PR, WhiteVision 12972WHV, LongLife EcoVision 12972LLECO
H7-Motorradlampen: X-tremeVision Moto 12972XV, CityVision Moto 12972CTV, VisionMoto 12972PR, BlueVision Moto 12972BVU

1. Philips meint ich solle mich deshalb an den Hersteller wenden, was ich hiermit tue, damit mir mitgeteilt werden kann, was BMW hier tatsächlich verbaut hat.
Diese Frage ist nämlich durchaus berechtigt, da es bei Verwendung einer falschen Glühlampe u.U. zu einem Defekt am Scheinwerfer führen kann.
2. Hatten früher Glühlampen die heller sind als die Serie mit einer größeren Wattzahl versehen (z.B. Rally 100W und Serie 55W) gibt es heute angaben wie bei der Philips Vision +30% mehr Licht und bei der X-treme Vision +130% beim Auto bzw. +100% mehr Licht beim Motorrad.
Das hört sich natürlich fantastisch an, denn alle haben ja 55W.
Wie sieht es aber in der Praxis aus, können die Philips X-tremeVision bedenkenlos in den BMW-Scheinwerfern bei den Autos und Motorrädern verbaut werden?


Antwort BMW:
Auch wenn die von Ihnen genannten Glühlampen grundsätzlich mit H7 und 55 W über die gleiche Spezifikation verfügen, können wir nicht sagen, inwieweit die von Ihnen aufgeführten Glühlampen für den Scheinwerfer Ihrer S1000R geeignet sind.
Wir empfehlen Ihnen, für das Abblendlicht die Glühlampe mit der Teilenummer 63 21 7 160 780 über Ihren BMW Motorrad Partner zu erwerben. Diese wurde von uns getestet und für Ihr Motorrad freigegeben. Bei anderen Glühlampen besteht die Gefahr, dass diese zu heiß werden und den Reflektor und/oder Scheinwerfer verschmoren.


Aufgrund dieses RT-Beitrages tätigte ich eine Anfrage bei Osram und Philips.
Bei Osram ist eine Anfrage per Telefon und email möglich. Meine Anfrage ist direkt per email getätigt worden, eine Beantwortung erfolgte direkt per email von Osram Herbrechtingen nach 1 Werktag.
Bei Philips ist eine Anfrage per Telefon und Kontaktformular vorgegaukelt, da dies von einem Callcenter durchgeführt wird, was in erster Linie an den vollständigen Kontaktdaten interessiert ist und dann ein Ticket zur Weiterleitung anlegt. Hier wurde das Telefonat abgebrochen, nachdem mir keine emailadresse mitgeteilt werden konnte. Meine Anfrage ist dann per Kontaktformular getätigt worden. Eine Ticketnummer wurde per email mitgeteilt und nach 3 Werktagen erhielt ich einen Link wo meine Beantwortung von dem CallCenter vorlag.

Anfrage je an Osram und Philps:
..der Hersteller verbaut in Serie die Osram H7 64210 / Philips H7 12972. Zur Verwendung von anderen Glühlampen mit mehr Lichtleistung wie Osram H7 64210NL / Philips H7 12972RVS2 heißt es, dass bei anderen Glühlampen mit gleicher Spezifikation H7 und 55W nicht festgestellt werden kann, ob diese für meinen Scheinwerfer geeignet sind. Diese seien nicht getestet und freigegeben, sondern nur die Glühlampe die zum Fahrzeug im ETK steht. Ferner heißt es, dass es mit anderen Glühlampen zu heiß werden kann und den Reflektor und/oder Scheinwerfer verschmoren.
Aus vielen Beiträgen geht hervor, dass beide Glühbirnen 55W hätten und damit die gleiche Wärme entwickeln würden, andererseits sind jedoch unterschiedlich starke Glühfäden vorhanden und müssten demnach auch unterschiedliche Wärme erzeugen. Da hierüber nichts in den Produktdatenblättern steht, wende ich mich an Sie, mir doch bitte mitzuteilen, wie es sich mit der Wärmeentwicklung der beiden Glühbirnen verhält und wie hoch die ist und ob da was dran sein kann, dass der Scheinwerfer Schaden nehmen kann..


Antwort Osram:
die H7NL hat eine E-Zulassung. Sämtliche Betriebsparameter liegen innerhalb der Norm-Spezifikation.
Jeder auf dem Markt befindliche Scheinwerfer ist auf diese Norm ausgelegt.
Die Temperaturen der Night Breaker Laser sind nur unwesentlich höher als bei einer Standardlampe, eine Beschädigung des Scheinwerfers ist somit ausgeschlossen.
Sie können die Lampen selbstverständlich bedenkenlos nutzen.

Antwort Philips:
Um die Kompatibilität zu bestimmten Leuchtmitteln prüfen zu können, brauchen wir die genauen Fahrzeugkenndaten (Marke, Modell, Baujahr). Da die RacingVision Serie 3500lm und die Eco Serie 3100lm bei der gleichen Wattzahl aufweisen, ist die Hitzeentwicklung RacingVision Serie in bestimmten Installationen höher als die der Eco Serie. Dies ist auch an der verkürzten, angegebenen Laufzeit zu erkennen. Allgemein verweisen wir an den Mechatroniker Ihres Vertrauens, da Lichtmaschinen verändert werden können, was verschiedene Inkompatibilitäten nach sich ziehen kann. Bei weiteren Rückfragen, setzen Sie uns bitte in Kenntnis.

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______________
Viele Grüße Herb
Kurventreiber

Re: Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von Kurventreiber »

anjo61 hat geschrieben: ↑15.10.2020, 20:43 .... Die aufgenommene Leistung ist 55 Watt und auch nur die kann in Form von Wärme und Licht wieder abgegeben werden. Kann ja keine Energie dazu kommen, reine Physik.
....
Bin jetzt kein Elektroniker oder sowas ähnliches , aber mit der Aussage gehe ich nicht mit (Physisch betrachtet)

Nicht die Leistung alleine erzeugt die Wärme und Licht, sondern der Widerstand, d.h. bei viel größerem Widerstand des Materials wirds heller und wärmer, bei der gleichen Leistung. Oder liege ich da falsch ?

Ist genauso wie mit Flüssigkeit. Das gleiche Volumen per Minute erzeugt sehr unterschiedliche Drücke am Ausgang, je nach dem wie dick oder dünn die Leitung ist
Mike-on-Tour
Webmaster

Re: Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von Mike-on-Tour »

Warum gehst du da nicht mit? Physikalisch ist die elektrische Leistung das Produkt aus Strom und Spannung, woraus folgt, dass bei einem Leuchtmittel mit einer Leistung(saufnahme) von 55W bei 12V Spannung (was ja nicht wirklich stimmt, denn die LiMa erzeugt hinter dem Regler so etwa 14,2V) ca. 4,5A fließen (bei 14V wären es ca. 4A).
Der elektrische Widerstand ist der Quotient aus der am Widerstand abfallenden Spannung, also 12V (14,2V) und dem dabei fließenden Strom, also 4,5A (4A), damit käme man auf einen Widerstand von ca. 2,7 Ohm (3,6 Ohm).
Bei einem höheren Widerstand würde weniger Strom fließen, also auch weniger Leistung im Widerstand "verbraten" (also in Licht umgewandelt), bei einem geringeren Widerstand würde mehr Strom fließen, also auch mehr Leistung in Licht umgewandelt. Wie weit sich Letzteres in modernen Fahrzeugen mit CAN-Bus, bei dem alle Verbraucher überwacht werden, treiben lässt? Vermutlich nicht deutlich über die 55W hinaus, sonst wird die ZE das als Kurzschluss interpretieren und abschalten.
Und ja, Serienstreuung habe ich jetzt mal weg gelassen.
Gruß
Mike

Das Schwarze zwischen den Bäumen ist die Straße.
  • R1200RT, Bj 12/2005 (11 Jahre gefahren, tolles Moped)
  • R1200RT LC, Bj 03/2015 (3 Jahre gefahren, noch tolleres Moped)
  • R1250RT, Bj 06/2020
S Koss

Re: Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von S Koss »

Kurventreiber hat geschrieben: ↑22.10.2020, 15:34 ... d.h. bei viel größerem Widerstand des Materials wirds heller und wärmer, bei der gleichen Leistung. Oder liege ich da falsch ?
Das wäre nur so bei konstantem Stromfluss.
Der Zusammenhang von Strom und Spannung bei Gleichspannung wird durch das Ohmsche Gesetz beschrieben: U = R * I (U=Spannung, R=Widerstand, I=Strom).
Die aufgenommene elektrische Leistung P ist das Produkt von Spannung und Strom: P = U * I. Durch Einsetzen des Ohmschen Gesetzes: P = R*I*I bzw. P = U*U/R
Wäre der Stromfluss fix vorgegeben, so stiege die Leistung proportional zum Widerstand. Allerdings ist dazu eine entsprechend grössere Spannung erforderlich, um den Stromfluss konstant zu halten.
Bei uns ist aber die Spannung in erster Annäherung konstant, von Batterie bzw. Lichtmaschine geliefert. Somit nimmt der Strom und damit die aufgenommene Leistung bei steigendem Widerstand ab.
In der Praxis kann die Spannung, die am Leuchtmittel anliegt, geringer sein. Dies aufgrund des Spannungsabfalls in Zuleitungen, Steckern und Schaltern.
Auch der Widerstand ist normalerweise nicht konstant, sondern nimmt bei den meisten Materialien mit steigender Temperatur zu.
Der Energieerhaltungssatz sagt nun, dass keine Energie verloren geht. Somit muss die tatsächlich aufgenommene elektrische Leistung umgewandelt werden in Lichtleistung und Wärmeleistung, genau wie Andreas geschrieben hat.
Konstruktiv hängt der Widerstand eine Glühwendel vom Material (spezifischer Widerstand), Länge und Querschnitt ab: je länger, umso mehr Widerstand, je dicker, umso weniger. Dadurch lässt sich die Aufteilung der Energie in Licht und Wärme in Grenzen beeinflussen. Aber halt auch die Lebensdauer.
BildViele Grüsse aus dem Wallis
Stefan
R1250RT Bild
R1100RT (Blaue Elise) Bild
R1100RT (RoTe RiTa) Bild
Kurventreiber

Re: Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von Kurventreiber »

Danke Euch beide für die sehr ausführliche Erklärung :up:

Wie ich schon oben sagte, das ist überhaupt nicht mein Gebiet. Mit meinem leierhaften Verständnis dachte ich, dass das erzeugte Licht ein Produkt des Glühens des Glühfadens ist durch eben den Widerstand im selbigen (Faden wird heiß und leuchtet). Und um das Glühen zu erhöhen und somit besseres Licht zu bekommen hätte ich zwei Möglichkeiten: entweder ich jage einen höheren Strom dadurch und der Faden ist gleich, oder die Strommenge ist gleich und ich erhöhe den Widerstand im Faden wodurch ich mehr Licht bekomme aber auch eine höhere Temperatur.

Aber vielleicht ist das alles Blödsinn was ich mir ausgedacht und ich irgendwo einen Denkfehler habe, wie gesagt meine Stärken liegen woanders :wink:

:prost:
hardholgi

Re: Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von hardholgi »

Kurventreiber hat geschrieben: ↑22.10.2020, 15:34
anjo61 hat geschrieben: ↑15.10.2020, 20:43 .... Die aufgenommene Leistung ist 55 Watt und auch nur die kann in Form von Wärme und Licht wieder abgegeben werden. Kann ja keine Energie dazu kommen, reine Physik.
....
Bin jetzt kein Elektroniker oder sowas ähnliches , aber mit der Aussage gehe ich nicht mit (Physisch betrachtet)

Nicht die Leistung alleine erzeugt die Wärme und Licht, sondern der Widerstand, d.h. bei viel größerem Widerstand des Materials wirds heller und wärmer, bei der gleichen Leistung. Oder liege ich da falsch ?
Ja, da liegst du falsch. 55W sind 55W. Die höhere Lichtstärke wird durch eine heißere kompaktere Wendel erzeugt. D.h. die Leistung bleibt gleich, nur die Leistungsdichte auf der Wendel selbst ist höher. Das ist aber außerhalb der Lampe nicht mehr spürbar.
RT - since 1987
illfurther

Re: Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von illfurther »

Das Innenleben meines Scheinwerfers ist vermutlich auch aus Kunststoff, auch wenn die Streuscheibe aus Glas ist. Der Kunststoff im innern des Scheinwerfers ist bei mir weder geschmolzen noch ist er irgendwie angelaufen. Ich kann mal nichts daran erkennen. Die Streuscheibe, selbst wenn sie aus Kunststoff besteht, wird während der Fahrt ebenfalls vom Fahrtwind gekühlt. Ich würde keine wissenschaftliche Studie in Auftrag geben nur weil ich eine zugelassenen Glühbirne gleicher Leistung verwenden möchte. Eine 100 oder 130 Watt Birne wäre da natürlich was anderes.
Grüße aus dem Oberen Westerwald

Martin
r1150rt

Re: Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von r1150rt »

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Hallo Martin,

damit Du nicht länger vermuten musst, bekommst exklusiv einen R1150RT-Scheinwerfer ohne Glas. (Nur entstaubt hab ich nicht). Und ja, innen ist alles Kunststoff, jedoch mit genügend Freiraum.

Hab heute mal eine normale Osram H7 64210 und eine Longlife an ein Labornetzteil gehängt und nach dem Einschalten wieder auf 12,0V eingestellt. Die Stromaufnahme bei der normalen Glühlampe waren 3,8A und bei der Longlife 3,65A. Für 10min habe ich 2,5cm über dem Cerankochfeld jede brennen lassen und die Temperatur gemesssen. Umgebungstemperatur und Glühlampen aus waren 21°C. Am heißesten Punkt des Glaskolbens steigt mein IR-Temp-Messgerät aus, da >220°C. Am Cerankochfeld war eine Temperatur von 68°C.
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Zuletzt geändert von r1150rt am 03.04.2022, 00:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Viele Grüße Herb
illfurther

Re: Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von illfurther »

Das der Scheinwerfer der 1150er anders als der der 1200er ist sollte jedem klar sein. Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen das die Kunststoffteile im Scheinwerfer der 1200er wegen dieser Glühbirne Schaden nehmen werden.
Grüße aus dem Oberen Westerwald

Martin
Papa Heinrich

Re: Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von Papa Heinrich »

Nun, zwar kein H7 als vergleich, aber ich hatte mal eine stärkere H4 als Fernlichtbirne in meiner Honda drin. Man konte später sehen, das sich durch die größere Wärmestrahlung die Beschichtung vom Reflektor verändert hatte, der Scheinwerfereinsatz selber hatte sich nicht verzogen.

Heinrich
Jeder Mensch hat das Recht auf eine eigene Meinung.
Es sei denn, er ist männlich und verheiratet!
hardholgi

Re: Überhitzung des Scheinwerfers durch leistungsfähigere H7

Beitrag von hardholgi »

Heinrich,
Es ist leicht einsehbar, dass eine H-Birne mit höherer Leistungsaufnahme („stärkere H4“) zu Überhotzungsschäden am Scheinwerfer führen kann. Die helleren Premiumbirnen jedoch haben nicht mehr Leistung, sondern sind schlichtweg heller. Wegen höherer Leistungsdichte auf der Wendel und dem Planck‘schem Strahlungsgesetz: die Strahlungsleistung steigt im relevanten Bereich mit der 4. Potenz der Temperatur. D.h. die Temperatur lokal in der Wendel ist höher und es wird mehr Licht erzeugt (vereinfacht gesprochen), aber schon in kurzer Entfernung von der Wendel ist die Temperatur die gleiche wie bei einer Standardbirne.
RT - since 1987
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