Frostschutz

Technische Fragen rund ums Motorrad
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Fothom

Frostschutz

Beitrag von Fothom »

Hallo ihr Lieben,

Euch allen erst mal ein Gutes Neues Zwanzigzwanzig 🍀

Mal eine Frage: ist eigentlich bei unseren Wassergekühlten standardmäßig Frostschutzmittel beigefügt ? Oder blamier ich mich jetzt mit der Frage :lol: ?

Liebe Grüße
Thomas
"Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen."
Walter Röhrl

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Thomas


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RT-Rider

Re: Frostschutz

Beitrag von RT-Rider »

Fothom hat geschrieben: 01.01.2020, 13:02 ...Oder blamier ich mich jetzt mit der Frage :lol: ?
...
Hallo, Thomas,

einzig BMW würde sich blamieren, wenn der Frostschutz nicht ganz selbstverständlich mit im Kühlwasser wäre. Natürlich kann es nicht schaden, ab und an auch einmal den Frostschutzgehalt zu prüfen.
:hallo:
piri

Re: Frostschutz

Beitrag von piri »

Bis wieviel Minus ist den drin.?? Für die Trottoir parkierer kanns ja schon mal sehr kalt werden.
Mit Gruss aus dem Werdenberg
Pirmin
RT-Rider

Re: Frostschutz

Beitrag von RT-Rider »

piri hat geschrieben: 02.01.2020, 07:16 Bis wieviel Minus ist den drin.?? Für die Trottoir parkierer kanns ja schon mal sehr kalt werden.
Moin, Pirmin,

ich lese gerade, dass vom Werk aus das Verhältnis von Frostschutzmittel zu Wasser 1:1 beträgt. Es wird also ein Gemisch verwendet, was zur einen Hälfte Wasser und zur anderen Hälfte Frostschutzmittel ist. Damit sollte ein Frostschutz von bis zu -36 Grad gegeben sein. Das dürfte ausreichen, wenn man nicht gerade vorhat, in den kommenden Tagen eine Tour nach Hammerfest zu machen.
:hallo:
Hier ist übrigens noch ein aufschlussreicher Artikel, in dem gut erklärt wird, was Frostschutzmittel neben dem reinen Frostschutz noch alles in modernen Motoren zu leisten haben.
Klaus RT
Moderator

Re: Frostschutz

Beitrag von Klaus RT »

RT-Rider hat geschrieben: 02.01.2020, 08:14
piri hat geschrieben: 02.01.2020, 07:16 Bis wieviel Minus ist den drin.?? Für die Trottoir parkierer kanns ja schon mal sehr kalt werden.
Hier ist übrigens noch ein aufschlussreicher Artikel, in dem gut erklärt wird, was Frostschutzmittel neben dem reinen Frostschutz noch alles in modernen Motoren zu leisten haben.
Karlheinz,

wieso der höhere Siedpunkt von lediglich 7°C den Motor besser schütz erschließt sich mir nicht. Reines Wasser hat ein deutlich höhere Wärmekapazität (4,2KJ/Mol) als das Forstschutz Medium 1:1 (3,5KJ/Mol).
Wasser hat eine Dichte von 1 bei einem Molgewicht von 18g, Ethylenglykol eine Dichte von 1,1 bei einem Molgewicht von 62g.
Wenn Du diese Varriablen mal in eine Rechnung einbeziehst und dann ausrechnest welche Wärmemenge jeweils 1l der jeweiligen Flüssigkeit für 10°C erwärmung aufnehmen kann ist das ein deutlicher unterschied.
Damit würde deutlich mehr Energie im Wasser bei gleicher Temperatur gespeichert als im Gemisch.
Somit würde Wasser zwar bei einer frühern Temperatur Sieden, dieser Siedepunkt wird aber erst nach einer höheren aufgenohmen Energiemenge erreicht.
Die Energiemenge die zum Verdampfen eines Mol's Wasser benötigt wird ist auch höher als von dem Gemisch, noch ein Vorteil für reines Wasser.
Auch befinden sich im Destillierten Wasser keine Säuren, der pH-Wert liegt bei ca. 6,5 und ist somit Schwachsauer. Mir ist keine Dichtung bekannt die davon angegriffen wird.
Das Frostschutzmittel Ethylenglykol, wirk leicht korrosiv auf Eisen.
Wenn ich meine Leitungswasser in den Kühlerpacke gäbe es bei den 23° deutscher Härte Kalkablagerungen, Ok man müsste häufig das Wasser nachfüllen bis das Nachteilig wird.
Der Artikel ist für mich, einfach fachlich falsch.
Leben und leben lassen

LG Klaus

R1200 RT LC BJ 05/2015

Bild
RT-Rider

Re: Frostschutz

Beitrag von RT-Rider »

Moin, Klaus,

dem verlinkten Artikel zu modernen Frostschutzmitteln entnehme ich, dass zunächst einmal als ideal angenommen wird, dass der Kühlkreislauf (immer auf einen ganzjährigen Betrieb mit Hitze im Sommer und Frost im Winter abhebend) am besten mit einem Gemisch von hälftig Leitungswasser und Frostschutzmittel betrieben werden sollte. Das wird damit begründet, dass die Kühlflüssigkeit insgesamt leicht alkalisch ist und dadurch am schonendsten für alle Komponeneten durch die der Kühlflüssigkeitsmix strömt. Neu bei diesen Ausführungen ist für mich, dass der Frostschutzmix mehrere Additive hat, die u. a. sogar die Schmierung der Wasserpumpe begünstigen. Der Siedpunkt dieser Mischung liegt dann eben bei 107 Grad und der Kälteschutz geht bis hinunter auf -36 Grad in einer Zeit, der wohl nur stahlharte "Eisärsche" wohl überhaupt nur noch fahren dürften.

Falls an diesen Ausführungen zum nutzbaren Temperaturspektrum etwas fachlich falsch sein sollte, erkläre ich mich an dieser Stelle vor dem Hintergrund meiner Fachkenntnisse für schlicht "übertölpelt" und somit auch fehlinformiert. Bin eben Philologe und kein Wärme-/Kältetechniker.

Soweit lese ich den Artikel als Begründung, warum die Kühlflüssigkeit in diesem Mischungsverhältnis von 1:1 Leitungswasser und Frostschutzmittel befüllt werden sollte. Es wird darüber hinausgehend erläutert, dass man statt des Leitungswassers auch destilliertes Wasser verwenden könnte und welche Konsequenzen (zu saures Kühlflüssigkeitsgemisch und daraus resultierende Probleme) daraus erwüchsen. Diese Befülloption wird (wie ich es lese) somit als nicht empfehlenswert begründet.

Das sind die wesentlichen Informationen, die ich mit einem begrenzten kfz-mechanischen Hintergrundwissen aus dem Artikel ziehe. Wenn die Kernaussagen des Artikel fachlich untragbar sind, bin ich umso dankbarer für jeden Stubser in genau diese Richtung.

Natürlich kann man jetzt auch einmal betrachten, welche Kühlfähigkeit reines Wasser hat. Insbesondere verstehe auch ich den schlagenden Vorteil, dass reines Wasser wesentlich mehr Wärme aufnehmen kann. Bei einer Fahrt in ein sehr heißes Klima würde ich dann auch reines Wasser auffüllen wollen. Soll aber die RT ganzjährig in Mitteleuropa betrieben werden, müsste ja nach dem sommerlichen reinen Wasserbetrieb zum Winter hin sicherheitshalber wohl doch wieder ein frostsicheres Gemisch eingefüllt werden.

Jetzt lese ich gerade auch noch, dass die Befüllung des Kühlkreislaufs mittels Unterdruck geschieht. Die Frostschutzmischung muss also förmlich so in und durch den Kreislauf gesogen werden, dass dabei auch Blasenbildung möglichst verhindert wird. Ich selber würde das nie in eigener Regie durchführen, da ich nicht wüsste, wie ich es anzustellen hätte. Da werde ich mich einfach auf diejenigen verlassen, die die RT warten.
:hallo:
illfurther

Re: Frostschutz

Beitrag von illfurther »

Moin zusammen.

In jeden Wassergekühlten Motor gehört zur Erhaltung ein Gemisch aus Wasser und Kühlerfrostschutz. Wie soll denn eine Motor nur mit klarem Leitungswasser überleben? Korossion in den Kühlkanälen die anschließend die dünnen Röhrchen im Kühler zu setzen bedeuten den kurzfristigen Tod. Lest mal in den Oldtimerforen was alles angestellt wird um bei einem Motor oder Kühler die Kanäle wieder frei zu bekommen. Ausserdem macht euch mal den Spaß und schüttet im Sommer ein bisschen Leitungswasser auf den Garagenboden und daneben die gleiche Menge Glysantin. Ihr werdet euch wundern wie schnell das Leitungswasser verdunstet und wie lange das Glysantin auf Eurem Garagenboden liegen bleibt. Die Verdunstung wird wesentlich erschwert dadurch und ganz nebenbei pflegt es die Wasserpumpe und die Dichtungen sowie die Kühlerschläucher und das Thermostat. Der oben verlinkte Artikel ist so schon in Ordnung. Das was da steht habe ich vor ca. 40 Jahren schon in der Berufsschule gelernt.
Wenn ihr die Möglichkeit habt unterhaltet euch mal mit einem Oldtimerfreund, wenn er selbst schraubt kann er betimmt erzählen was alles angestellt wird um die Kühlkanäle im Motor bzw. Kühler wieder frei zu bekommen.
Unter diesem Link kann man schön sehen was sich so alles im Kühlsystem absetzt, mit klarem Wasser wäre das noch heftiger!! https://www.youtube.com/watch?v=Dal1wNu1T8g
Grüße aus dem Oberen Westerwald

Martin
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