Batterie nach Jahresservice tiefenentladen!

Technische Fragen rund ums Motorrad
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PeJo

Re: Batterie nach Jahresservice tiefenentladen!

Beitrag von PeJo »

Pirmin, eine defekte neue Batterie??? Das kann natürlich immer sein, aber sorry, an den Zufall glaube ich nicht und kaufe jetzt auch nicht noch eine neue Batterie...

Wolfgang, der Zustand nach der Tiefenentladung ist ja gar nicht das Problem. Es ist ja jetzt ne neue Batterie drin und die Probleme bleiben bestehen...

Hallo Reinhold,
ich bin jedem dankbar, der mir in diesem Zusammenhang in irgendeiner Form zu nahe tritt... ;-) Denn ich bin echt am Verzweifeln...

Ok, wenn ich dich recht verstehe, meinst du 0,52 mA ist auffallend wenig und ich habe evtl. Mist gemessen... Das kann natürlich gut sein, ich habe insgesamt sehr wenig Erfahrung mit der Schrauberei... Allerdings... hat die BMW Werkstatt ziemlich das gleiche gemessen (0,6 mA)...

Mittlerweile glaube ich weder an eine defekte Batterie, noch an ein defektes Messgerät. Ich glaube an ein Problem in der Elektrik, einen Wackelkontakt oder sonstwas. Wenn ich richtig Pech habe, ist es ein Schaden an der ZFE...

Ok, ich werde also die m.E. rehabilitierte Hawker Odyssee wieder einbauen, laden und dann nochmal versuchen, den Ruhestrom zu messen. (Die Hawker deshalb, weil die Kontaktschrauben an der Exide total doof zur Seite angebracht sind und das unterbrechungsfreie Einschleifen eines Multimeters im eingebauten Zustand mit den super steifen Kabelanschlüssen fast unmöglich ist...)
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In Grip we trust ! Wünsche allzeit ausreichend Grip für die untere und Grips für die obere Hälfte deiner RT...
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piri

Re: Batterie nach Jahresservice tiefenentladen!

Beitrag von piri »

PeJo hat geschrieben: ↑20.02.2020, 15:03 Pirmin, eine defekte neue Batterie??? Das kann natürlich immer sein, aber sorry, an den Zufall glaube ich nicht und kaufe jetzt auch nicht noch eine neue Batterie...
Hoi Peter
Ja wenn du sagst es hat keinen Verbrauch .... Es gibt sehr vieles was man nicht glaubt.
Aufladen und ohne anschliessen 1 Woche stehen lassen. Wenn dann Verlust gemessen wird ist sie hin ob neu oder nicht. Mit Anschluss = Verlust somit zuviel Verbrauch somit auch falsch gemessen. :roll:

Der Elektro Fachmann hat auch sogn. Logger die über einen Zeitraum aufzeichnen was raus geht.
Mit Gruss aus dem Werdenberg
Pirmin
Sumorat

Re: Batterie nach Jahresservice tiefenentladen!

Beitrag von Sumorat »

Wie sich das alles anhört braucht wer keine Probleme hatte CANBUS.

Das Problem mit den Batterien ist meiner Meinung das bei der Fertigung die Qualität nicht gleich bleibt.

Soll bedeuten das eine Hawker zwischen 3 und 8 Jahren hält.

Das trifft auch auf eine No Name zu.

Eine Long hatte in der K 2 Jahre gehalten in der Gs ist Sie jetzt schon 3 Jahre Preis ca.40€

Mit Gel Batterien über 80 € habe ich generell nur schlechte Erfahrungen gemacht sinkt die Spannung unter 10Volt sind sie in der Regel Sulfatisiert und können meistens nicht wieder belebt werden.

Wie der Kollege weit vorher geschrieben hat es gibt einfach keine Qualitativ hochwertigen Batterien mehr.

Wenn Sie dann ein halbes Jahr durchgehalten haben ist es dem Verkäufer in der Regel Wurscht und er windet sich raus.

Das sind meine Erfahrungen zu dem Thema, die Qualitative Streuung ist einfach zu hoch.

Das ist einfach wie Lotto😤
Immer mit Vollgas voraus :mrgreen:

Grüße aus Oberfranken

BMW R1100RT
BMW R1100S
Vespa GTS 300
piri

Re: Batterie nach Jahresservice tiefenentladen!

Beitrag von piri »

PeJo hat geschrieben: ↑20.02.2020, 15:03
.....Ok, ich werde also die m.E. rehabilitierte Hawker Odyssee wieder einbauen, laden und dann nochmal versuchen, den Ruhestrom zu messen......
Hoi Peter
Darf man Hören/lesen was jetzt das Problem war oder bist Du immer noch am suchen ??? Gib mal ein Ubdate zum besten
Mit Gruss aus dem Werdenberg
Pirmin
PeJo

Re: Batterie nach Jahresservice tiefenentladen!

Beitrag von PeJo »

Sali Piri,

ich hatte ja eine neue Batterie gekauft und diese wurde auch wieder in Rekordzeit (ca. 5 Tage) leer gesogen. Im ausgebauten Zustand hielt sie dann aber nach neuer Ladung klaglos über etliche Tage die volle Spannung, sie ist also nicht auch defekt gekauft...

Das Moped ist im Moment zur weiteren Analyse wieder bei BMW mit der nachdringlichen Bitte, mir nicht wieder zu sagen, es sei alles in Ordnung. Ich glaube, der Service Betreuer (der gleiche wie bei der letzten Runde) hat jetzt begriffen, dass er wirklich mal einsteigen muss...

Auch habe ich mit ihm verabredet, dass sie - wenn sie nichts finden - auf jeden Fall den Stromanschluss fürs Navi von der Lötstelle in der linken Bordnetzdose auf den dafür vorgesehenen Stecker im Moped umlegen. Diese Bordnetzdose hat Ende letzten Jahres irgendwie einen Wackler gehabt, der dann den Navi-Anschluss (innen) und die Dashcam (per USB außen an der Dose) immer wieder instabil gemacht hat. Ich vermute einfach, dass da irgendwas saublödes faul ist und hoffe, dass das Umlegen des Navianschlusses diese beiden Störungen behebt und evtl. damit auch das Entlade-Problem.

Ich werde mich wieder melden, sobald ich mehr weiß...
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piri

Re: Batterie nach Jahresservice tiefenentladen!

Beitrag von piri »

Danke fürs Ubdate :up:
Mit Gruss aus dem Werdenberg
Pirmin
PeJo

Re: Batterie nach Jahresservice tiefenentladen!

Beitrag von PeJo »

So, Moped ist aus der BWM Werkstatt zurück. Ich hatte ja vermutet, dass der zu hohe Ruhestrom mit den letztes Jahr aufgetretenen Problemen mit der 12 V Netzbuchse vorne links zusammenhängt. Hier war innen der Navi-Anschluss angelötet und außen die Dashcam per USB drin. Beide Geräte hatten am Ende meiner Spanien Tour (8000 Km) letztes Jahr irgendwie Probleme mit der Stromversorgung, es sah nach Wackelkontakt aus.

Nachdem die BMW Werkstatt von sich aus keinen verdeckten Stromfresser finden konnte, habe ich sie jetzt gebeten, einfach diesen Navi Anschluss innen abzunehmen und an den dafür vorgesehenen Stecker in der Maschine anzuschließen. Das ist ein Versuch meinerseits, die einzige mir bekante derzeitige Störquelle zu eliminieren. Die ZFE war offenbar nicht in der Lage, das Problem des zu hohen Ruhestroms zu unterbinden, obwohl sie ja genau das leisten soll?!?! Ganz schön blöd...!

Was hat die Werkstatt nun tatsächlich gemacht? Sie haben den Navi Anschluss nicht an den internen Stromstecker gelegt, sondern direkt an die Batterie (!) und haben dabei zusätzlich einen Schalter ins Cockpit eingebaut (siehe Bild), mit dem diese Stromzufuhr Ein/Aus geschaltet werden kann. Sie vertrauen also auch nicht auf die ZFE sondern sind den altertümlichen Weg gegangen... interessant. Aber mir soll's recht sein, wenn es denn das Ende meiner monatelangen Suche nach der Ursache des hohen Ruhestroms bedeutet!

Nun starte ich also erneut eine Messreihe über einige Tage, um zu prüfen, wieviel Spannung die Batterie in der Zeit verliert. Vorher war es ca. 0,05 bis 0,1 Volt pro Tag, also von ca. 12,8 (gut) auf 12,4 (zu wenig) in wenige Tagen. Da die Werkstatt aber berichtet hat, dass die letzten drei Tage kein Verlust messbar war, bin ich mal "vorsichtig optimistisch".

Ich werde dann noch abschließend berichten, was die Messung ergeben hat. Aber nur, wenn es geholfen hat. Wenn nicht, häng ich mich nämlich auf!

Naja, und dann noch das: heute eben bei strahlendem Sonnenschein das Moped abgeholt und dann wegen faktischer Ausgangssperre direkt in die Garage damit - das tut weh! Verdammtes Corona, verdammtes Scheißwetter!
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Mike-on-Tour
Webmaster

Re: Batterie nach Jahresservice tiefenentladen!

Beitrag von Mike-on-Tour »

Das mit dem Schalter finde ich schon eine merkwürdige Idee, wo es doch bei der 1200er (2005 - 2013) den dreipoligen Anschluss vorne unten am Geweih gibt. Dafür hat BMW doch extra einen Stecker mit offenen Kabelenden im Angebot. Hatte den an meiner 2005er genutzt und nie Probleme gehabt, die ZFE hat immer sauber abgeschaltet. Und ich weiß aus dem ein oder anderen Thread hier, dass ich mit dieser Lösung nicht der einzige war/bin.
Gruß
Mike

Das Schwarze zwischen den Bäumen ist die Straße.
  • R1200RT, Bj 12/2005 (11 Jahre gefahren, tolles Moped)
  • R1200RT LC, Bj 03/2015 (3 Jahre gefahren, noch tolleres Moped)
  • R1250RT, Bj 06/2020
PeJo

Re: Batterie nach Jahresservice tiefenentladen!

Beitrag von PeJo »

Korrekt, Mike, die Lösung ist schon komisch.
Aber es sieht so aus, als würde jetzt kein zu großer Ruhestrom mehr fließen.
Das kann nur bedeuten, dass die Navi-Halterung irgendwie die ZFE am Abschalten gehindert hat...?!? Und das erst nach dem letzten Jahresservice im Herbst, davor gab es drei Jahre nie Probleme mit dieser Konfiguration... ist schon alles recht merkwürdig...
Ich bin erstmal froh, dass das Problem wohl vom Tisch ist, auch wenn die wirkliche Ursache so nicht exact analysiert wurde...
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PeJo

Re: Batterie nach Jahresservice tiefenentladen! !! ABSCHLUSSBERICHT !!

Beitrag von PeJo »

So Leute, die Messreihe hat ergeben, dass die RT jetzt praktisch keinen Ruhestrom mehr zieht und die Bat. so wohl auch über längere Zeit geladen bleiben wird.
Die Maßnahme der BMW Werkstatt, die Navi-Halterung inklusive einem Ein-/Aus-Schalter direkt an die Batterie zu legen, hat also geholfen und ich bin häppy, dass ich das Problem der in wenigen Tagen tiefenentladenen Batterie los bin. :up:

Ich denke, ich weiß jetzt auch einigermaßen was eigentlich passiert ist. :smartass:

Ein sehr interessanter Thread im GS Forum (ZFE defekt) hat das Thema ZFE Abschaltung sehr qualifiziert und erhellend dargestellt. Es ist eben auch kein einmaliges Problem, sondern etwas, das als Schwäche der ZFE bekannt und schon bei einigen GS/R/RT aufgetreten ist.
Es gibt tatsächlich Situationen, in denen die ZFE selbst zu dem Problem wird, zu dessen Lösung sie eigentlich gedacht ist... :wallb:

Die ZFE schaltet normalerweise kurze Zeit nach Zündung-Aus den ganzen CAN-Bus und damit alle aktiven Verbraucher ab - soweit so gut. Problem ist aber dabei, dass sie das natürlich nicht tun soll, wenn ein Erhaltungsladegerät angeschlossen ist! Ahaaaaa...! Und wie stellt sie ein angeschlossenes Erhaltungsladegerät fest? Indem sie auf einen Verbrauch in einem bestimmten Bereich reagiert und sich wieder aktiviert! Die ZFE hat also einen bestimmten mA-Bereich programmiert, den sie als Anlass zum nicht-Abschalten des CAN-Bus erkennt! Und wenn nun etwas anderes, als ein Erhaltungsladegerät einen Verbrauch in diesem mA Bereich verursacht, "denkt" die ZFE: aha, da ist ein Erhaltungsladegerät am Werk und aktiviert sich bzw. bleibt an. Eine aktive ZFE hat aber einen ganz respektablen Verbrauch (im Bereich 150 mA), der dann eine Batterie unweigerlich in wenigen Tagen leer saugt. So kann die ZFE genau zu dem Übel werden, das sie unterbinden soll...

Welche Geräte haben denn einen solchen schwachen Verbrauch? Na, zu Beispiel Navi-Halterungen mit Spannungswandler, wohlgemerkt: Halterungen (!), auch ohne das Navi dran!!

Aber das beantwortet in meinem Fall noch nicht alle Fragen! :cry:
Immerhin hat meine Navi Halterung im Zusammenspiel mit der ZFE 3 Jahre lang klaglos funktioniert. Und das ganze Phänomen ist erst unmittelbar nach dem Jahresservice im Oktober 2019 aufgetreten! Es muss also - genau wie ich ursprünglich vermutet hatte - beim Service irgendetwas passiert sein, das das Verhalten der ZFE, oder das der Navi-Halterung verändert hat. Dafür fallen mir folgende 3 Möglichkeiten ein:
a) sie haben (ohne etwas davon zu sagen/berichten) die elektrischen Eigenschaften der Halterung verändert. (Immerhin hatte ich gebeten, diese zu überprüfen, da sie einen Wackelkontakt zu haben schien)
b) sie haben ein Firmware Update der ZFE durchgeführt und so irgend etwas geändert, oder auch einfach nur c) ausgelöst (ich weiß nicht, ob eine 2010er RT bei einem 2019 Jahresservice ein Update bekommt?!?)
c) sie haben beim Jahresservice die korrekte Kalibrierung der ZFE-Messtechnik (Ja, sowas gibt es!) geändert/zerstört/nicht wieder aufgesetzt... dadurch hat die ZFE nicht mehr so gearbeitet, wie zuvor.

BMW hat mir auf die Reparaturrechnung (300,-€) drauf geschrieben: "Achtung: zur sicheren Abschaltung der ZFE immer den (von ihnen neu installierten) Navi Schalter vor dem Ausschalten der Zündung betätigen".

Es ist ihnen also schon irgendwie klar, wo der Hase begraben liegt... :oopsp:
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